MTB-Tour Weissenstein, 11. Juni 2017:

Die Bike-Tour über die Jurahöhen in Richtung Westen ist auch unter dem Namen 'Beizentour' bekannt. Bei einer geschickten Routenwahl zwischen Olten und dem Chasseral warten nämlich mindestens 20 Restaurants, Besenbeizen und teils sogar Hotels darauf, von müden und durstigen Bikern besucht zu werden. Auf 20 Ess- und Trinkpausen brachten wir es zwar nicht. Aber immerhin dreimal kamen wir nicht umhin, Berggasthöfe bzw. zum Mittagessen sogar ein Kurhaus aufzusuchen. Zu kurieren hatten wir - ausser dem hungrigen Bauch und der durstigen Kehle - den ganzen Tag zwar nichts. Die drei Erfrischungspausen waren aber jedes Mal willkommen, da wir bei schönstem, teils heissem Wetter unterwegs waren und zudem jeweils nicht nur Hunger und Durst stillen, sondern gleichzeitig auch die herrliche Aussicht ins frühsommerliche Mittelland geniessen konnten. Gestartet sind wir - wegen der angesagten Hitze - eine Stunde früher als ursprünglich geplant, in Oensingen, das wir per Zug erreichten. Viel Zeit zum Einfahren und Aufwärmen hatten wir nicht. Schon nach einem Kilometer begann die erste Steigung, die uns von einer Höhe von 465 m über den Weiler Wolfisberg zum Berggasthof Buechmatt auf 1028 m führte. Kaffee und Mandelgipfel waren hier angesagt, welche uns für den bevorstehenden Wegabschnitt stärkten. Vorbei am Ankehubel, den beiden Schmidematten und am Fuss des Chamben entlang fuhren wir Richtung Oberbalmberg. Auf eine zügige Abfahrt folgte eine längere Lauf- und Schiebestrecke, bevor wir den lang gestreckten Talabschnitt nördlich des Kurhauses Weissenstein erreichten. Die paar Höhenmeter zum Kurhaus hinauf nahmen wir für eine Suppe, Teigwaren und ein kühles Getränk gerne in Kauf. Da wir zeitlich gut unterwegs waren, hatte es auf der Terrasse noch nicht viele Leute und wir genossen unter unserem Sonnenschirm nicht nur das Essen und Trinken, sondern auch die friedliche Atmosphäre und den Blick in Richtung Süden zu den Alpen. Der technisch anspruchsvollere Teil unserer Tour folgte nach dem Mittagessen. Zwischen dem Hinteren Weissenstein und dem Althüsli galt es, einen stark verblockten, abschüssigen Weg zu meistern, nur um uns dann in der prallen Sonne wieder 100 hm zum Althüsli hinauf  zu kämpfen. Viel Zeit zum uns Erholen blieb nicht. Unmittelbar hinter der Hasenmatt wartete eine steile Schotter-Abfahrt auf uns, vorbei am Naturfreundehaus Schauenburg. Ein schmaler, ziemlich ausgesetzter Trail, den wir teilweise zu Fuss hinter uns brachten, führte uns schliesslich ins Bergrestaurant Oberes Brüggli. Mit Kaffee und Icecream belohnten wir uns für die von uns vollbrachte Leistung: 39.5 km und 1280 hm, bevor wir ca. eine halbe Stunde später die 20 minütige Schussfahrt zum Bahnhof Selzach unter die Räder nahmen. Die ganze Tour verlief unfallfrei und war 'de Plausch' - trotz der unzähligen Schweiss­tropfen, die flossen.

Text: Edi Ruesch