Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Ski TW Naturpark Fanesalp Dolomiten

Ski Tourenwoche 2 Bivio, 5. - 11.März 2017

Frau Holle ist wohl auch dieses Jahr mehrheitlich in den Ferien. Obwohl Helmut Messner im Sommer das Tourenziel Fanes Alpes in den Dolomiten besucht hat und in konstantem Kontakt blieb, musste das Ziel Mitte Februar wegen mangelndem Schnee geändert werden nach Bivio auf 1770m ins Hotel Post am Julierpass.

Sonntag, 5. März 2017, Bleis Muntaneala 2452m

Die 13 Teilnehmer und der Bergführer Res Bieri trafen sich nach 11 Uhr zur Einlauftour. Der Tourenleiter Heinz Bernhard musste wegen einem entzündeten Muskel am Rücken auf die Tour verzichten. Nach der obligatorischen LSV-Kontrolle führte uns Res zuerst in östlicher, dann nordöstlicher Richtung in lang gezogenen Kehren und in gleichmässig gemächlichem Tempo am Südhang bis zur Waldgrenze, wo wir zum ersten Mal pausierten. Zunächst zeigte sich die Sonne, die jedoch bald wieder von Schneewolken verdeckt wurde. Weiter ging es durch teilweise verblasene Hänge mit einzelnen Spitzkehren bis zum Schlussaufstieg auf den Gipfel, wo uns ein steifer Föhnwind vom Julier Pass her entgegen blies. Für einen längeren Aufenthalt war die Situation zu ungemütlich. Zum Glück klarte es wieder auf, so dass wir uns schon bald zur Abfahrt bereit machten. Abwärts ging es durch neu verschneite Hänge durch Pulverschnee, die uns alle freuten. Res fand immer wieder Hänge, die zum Kurzschwingen einluden. Erst im unteren Teil mussten wir den Weg durch Steinbrocken suchen. Eine nicht sehr anstrengende, aber motivierende Eingangstour.

Helmut Messner

Montag, 6. März 2017, Marmorera 1800 m - Val da Natuns - Crappa da Tocf 2860m

Über Nacht hatte es geschneit, die Autos mussten für die kurze Fahrt nach Marmorera gesäubert werden. Auch eine VW-Autobatterie spürte die Kälte. Zum Glück war ein Überbrückungskabel dabei. Beim Wegfahren schloss dann noch eine Türe des andern VW auf Anhieb nicht richtig . . .

Der ältere Edi verpasste prompt den Anschluss an den Konvoi und bemerkte erst in Sur, dass er die Abzweigung beim Stausee zum höher gelegenen Marmorera verpasst hatte - zum Glück gab's Mobiles.

Auf leicht ansteigenden Waldwegen schritten wir um 09:00 ruhig durchs Val da Natons. Zwei Stunden später setzte sich ein jüngerer Edi unfreiwillig und kurz in ein Bächlein, die Schneebrücke hielt einfach seinem Gewicht nicht Stand. Bei anfänglich schönem Winterwetter war die Skiwanderung durchs wunderbare Tal ein Genuss!

Res Bieri klärte uns über die schlechte Schneequalität auf, die dünne Schneedecke war durchzogen von körnigen Schichten, die durch die Bodenwärme entstanden waren. Pulvrigen Altschnee fanden wir an Nordhängen, die Südhänge waren eher verfirnt. Für die letzten Höhenmeter zogen wir die Kapuzen gerne über den Kopf. Bei kaltem Wind und Schneetreiben gönnten wir uns keine lange Rast. Die Abfahrt durch leichten Pulver war grösstenteils ein Vergnügen, ab und zu liess sich leider ein Steinkontakt, mit entsprechenden Kratzspuren an den Ski, nicht vermeiden. Es folgte eine stürmische Nacht, die uns aber im komfortablen Hotel Post nichts anhaben konnte.

Edi Meyer

Dienstag, 7. März 2017, Roccabella 2727m

Res meinte es weiterhin gut mit uns: Frühstück um 07.30 Uhr, Abmarsch um 08.30 Uhr! Das hatte allerdings seinen guten Grund. Das Wetter hatte sich im Vergleich mit den ersten beiden Tagen nach wie vor nicht wesentlich verändert. Das bedeutete, wir mussten auch heute mit Wind und Nebel rechnen und durften dafür auf momentane Aufhellungen und bei der Abfahrt auf den einen oder anderen Pulverhang hoffen. Der Roccabella ist gleichsam der Hausberg von Bivio. Man erreicht ihn, indem man ausgangs Bivio den Weg zum Septimerpass einschlägt und dann nach ca. 2 km in Richtung Osten abbiegt. Den Gipfel besteigt man dann von Süden. Auf dieser Route machten auch wir uns auf den Weg. Wir waren nicht die einzigen, wie wir bald feststellen konnten. Offensichtlich war der Roccabella heute angesagt. Ausser uns waren mindestens noch drei bis vier weitere Gruppen unterwegs, so dass bei den nicht optimalen Verhältnissen, die herrschten, mindestens fünfzig Tourengänger dem Gipfel zustrebten. Für Res hatte das zumindest den Vorteil, dass er nicht die ganze Strecke spuren musste. Da er - was er uns selbstverständlich verschwieg - an einer Erkältung litt, machte ihm dieser Umstand seine Arbeit zumindest etwas leichter. Eine längere Pause unterwegs war auch heute nicht empfehlenswert, so dass wir nach gut eineinhalb Stunden stehend kurz etwas tranken und assen und uns dann bald wieder in Richtung Gipfel aufmachten. Kurze Aufhellungen liessen uns verschiedentlich hoffen, das Wetter wende sich definitiv zum Besseren. Diese Hoffnungen zerschlugen sich aber jeweils rasch wieder im Wind und im Nebel. Da der Gipfelaufschwung leicht exponiert war und grössere Abstände eingehalten werden mussten, kam es kurz vor dem Ziel beinahe noch zu einer Stausituation, was aber den Vorteil hatte, dass die ersten Tourenfahrer das Skidepot bereits wieder verliessen, als wir dort ankamen. Auf dem Gipfel war es neblig und windig und man erkannte kaum die Mitglieder der eigenen Gruppe. Eine lange Gipfelrast erübrigte sich deshalb und wir machten uns bald auf die Abfahrt. Diese erfüllte alle Hoffnungen. Der Schnee war super. Res fand wie gewohnt die richtigen Hänge und trotz nicht optimaler Sicht liessen sich schöne Schwünge in die Hänge zaubern. Wie immer staunten wir, wie rasch die doch mit etlichem Aufwand gewonnen Höhenmeter bei der Abfahrt verronnen. Ich für meinen Teil vermute, dass beim 'Skitürelen' manchmal bestimmte physikalische Gesetze aufgehoben werden. Wissenschaftlich erwiesen ist das aber noch nicht! Unsere Skitour auf den Roccabella endete wie gewohnt im Restaurant des Hotels Post, wo wir uns jeweils alle grosse Mühe gaben, das Flüssigkeitsmanko von unterwegs auszugleichen. Der Ausgleich erfolgte aber - wie ich zugeben muss -nicht mit Tourentee!

Edi Ruesch

Mittwoch, 8. März 2017, Corn Suvretta 3072m

Wir fahren heute um 7:30 los Richtung Julierpass. Nach der Passhöhe noch rund einen Kilometer weiter zum Parkplatz bei der Alp Güglia. Nun geht es in leichter Steigung durch das Valletta dal Guglia. Anfangs noch an der Sonne, dann im Schatten des Piz Julier. Ich bewege meine Zehen und Finger so gut wie möglich, um sie warm zu halten. Die Berge voraus erstrahlen bereits in der Sonne und um etwa halb Zehn werden auch wir von den wärmenden Strahlen eingeholt und machen den ersten Halt. An der Sonne geht es nun weiter, bis wir gegen Elf auf rund 2800m vor dem etwas steileren Südwesthang Richtung Corn Suvretta (3072m) nochmals anhalten. Für diesen Aufstieg sind 20m Abstand eine gut nachvollziehbare Sicherheitsanweisung von Res. Oben sind dann noch wenige Meter auf dem Grat bis zum Skidepot zu überwinden. Während die Einen zu Fuss weiter Richtung Gipfel steigen, beobachten die Anderen plötzlich ein riesiges Schneebrett, das am Nordosthang des Corn Chamuotsch hinunter donnert.

Schliesslich sind alle wieder zurück beim Skidepot und wir stimmen ein zum Happy Birthday für unseren Heinz Bürklin, der genau heute seinen 80igsten Geburtstag feiert!

Die Gipfelstürmer berichten später, dass im Gipfelbereich zuerst ein grosses Schneebrett abgegangen ist, welches das von uns beobachtete fernausgelöst hat. Vom Gipfel bis hinunter zum Parkplatz fahren wir etwa entlang der Aufstiegsroute bei fantastischem Schnee und tollem Wetter. Eine traumhafte Abfahrt. Auf der Rückfahrt machen wir einen Trinkhalt im Julier-Hospitz.

An diesem Mittwochabend gibt's zum 80igsten von Heinz nicht nur ein Geschenk, sondern auch einen besonderen Wein aus Edi Meyers exklusiver Sammlung und eine zünftige Schwarzwäldertorte.

Thomas Straub

Donnerstag, 9. März 2017

Sollen wir, sollen wir nicht? Am Vorabend hatte uns Res über die Wettersituation für den Donnerstag unterrichtet. Die Aussichten verrieten uns nichts Gutes und so hatte er uns je nach Situation vorgeschlagen eine kurze Skitour zu unternehmen oder dies möglicherweise mit einer Ausbildung zu kombinieren.

Am Morgen bestätigte sich die Situation, während der Nacht war eine Warmfront herein gebrochen und hatte uns einige Zentimeter Nassschnee beschert, so begaben wir uns Richtung Tgavretga Tal, um unsere Kenntnisse in Spitzkehren und Lawinensuche aufzufrischen.

Nach meiner Meinung hat sie dies gelohnt, kann man je nach Situation die Spitzkehre verschiedentlich ausführen. Auch die investierte Zeit in die Lawinensuche hat sich bewährt, gab es doch wiederum einige Kenntnisse aufzufrischen und etliche Fragen konnten beantwortet werden.

Gegen Mittag kamen wir im Bergrestaurant Camon an, wo wir uns mit fester und flüssiger Nahrung stärkten. Die meisten machten sich danach auf der Piste talwärts, nur 4 unentwegte gesellten sich zu einem Jass zusammen. Am späten Nachmittag fuhren auch diese, von einem Schneemobil der letzten Pistenkontrolle begleitet, ins Tal.

Am Abend beim Apéro wurde Werner Heggli mit viel Applaus zum neuen Tourenleiter der Ski TW2 gewählt. Heinz Bernhard hatte dieses Amt 6 Jahre mit grossen Ambitionen und minuziöser Planung durchgeführt. Geblieben sind die Erinnerungen an Valle Maira, Avers Tal, Alpe Devero, S-charl, Goms und Bivio. Heinz wurde dies von den Anwesenden mit einem herzlichen Applaus verdankt.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten, es war wiederum eine erlebnisreiche TW2.

Urs Lienhard

Freitag, 10. März 2017, Motta da Sett (2637m)

Ein Freitag, der seinem Namen keine Ehre macht - erstmals nimmt niemand frei!

Frühmorgens um 8 Uhr war die ganze Truppe bereit, den Motta da Sett (2637m) und das windige Wetter zu bezwingen. In gewohnt gemütlichen Tempo ging es los, Schritt für Schritt gewannen wir an Höhe - leider gewannen auch der Wind und der Nebel die Überhand.

Auf dem Bleis Lunga (2445m) hatte Res dann ein Einsehen mit uns und blies zum Abbruch der Übung. Schnell waren die Felle demontiert und los ging's wieder runter, Richtung Alp Cadval (2019m). Unterwegs lichtete sich der Nebel so, dass wir diese Abfahrt auch geniessen konnten.

Unten angekommen blitzte wieder Unternehmenslust aus allen Augen und wir entschlossen uns, nochmals etwa 500m Richtung Skilift aufzusteigen - allerdings ohne die beiden Heinz, die es sich an der Sonne gemütlich machten.

Oben angelangt, ging das Abmelden weiter - 3 Sonnenhungrige zogen das nahe Pistenrestaurant der folgenden, tollen Abfahrt vor.

Zusammenfassend kann gesagt werden, auch an diesem Tag haben wir dank der umsichtigen Führung von Res das Beste aus der Situation gemacht.

Werni Heggli

Samstag, 11. März 2017, Crap da Radons 2366m

Für unsere Abschiedstour hatte Petrus doch noch ein Einsehen, indem sich ein kräftiges Hoch über Nacht aufbaute und ein wolkenloser Himmel bei frühlingshafter Temperatur die letzte Tour begleitete. Gleich ausserhalb vom Dorf wurden die Skier angeschnallt und in westlicher Richtung ging es rasch aufwärts. Bald sah man uns nur noch im Hemd, die letzten Arven und Lärchen hinter uns über schöne Hänge empor steigen. Die letzten Meter wurden auf einer Hochebene zurückgelegt, unser Ziel eine kleine Erhebung. Nach 2 Stunden und 15 Minuten wurden die Felle abgezogen. Hat es wohl noch Pulverschnee, hält der Deckel vom Vortag, oder haben wir Nassschnee fragte man sich. Res fuhr ab und zwar in östlicher Richtung Tal auswärts in traumhafte Pulverschneehänge. Er fand immer wieder ein Couloir, wo wir jubelnd unsere Kurven zeichneten. So ging es hinunter bis nahe dem Marmorera Stausee. Welch ein Ausklang der Tourenwoche. Wir danken unserem Führer Res für die umsichtige Führung während der Woche und staunen immer wieder, wie er die ganze Gruppe geschlossen auf den Gipfel bringt und die besten Abfahrtsrouten findet. Wir freuen uns auf die Touren mit ihm im nächsten Jahr.

Das Wetter war während der Woche eher wie Januar und nicht wie März. Trotzdem wurden gesamthaft 5755 Höhenmeter überwunden und dies bei einem Durchschnittsalter von 65.5 Jahren. Wie heisst es doch so schön: Bewegung hält jung.

Heinz Bernhard