Gemeinsamer Tourenbericht im Telegramm Stil, ohne Stopps!Samstag: Start Gerstenegg bei Regen und Schnee. Aufstieg in die Bächlital Hütte in 2 ½ Stunden anschliessend 2 ½ Stunden Trocknen der Ausrüstung!
Sonntag: Wetter wie am Vortag, Schnee statt Regen. Aufstieg zur oberen Bächlilücke. Vereiste Leitern und eingeschneite Ketten für den Abstieg. Abfahrt im Blindflug, ohne Halt, dann Gegenaufstieg zur Gauli Hütte. 5 Stunden Trocknen der Ausrüstung!
Montag: Wider Erwarten schönes Wetter. Aufstieg über Chammliegg zum Dakota Denkmal. Heftiges Fotografieren des Propellers. Pulverabfahrt zum Gauli Gletscher. Anfänglicher Aufstieg in der Hitze kühlt allmählich durch Nebelschwaden ab. Gegen Schluss zunehmender Sauerstoffmangel. Den Rest zu Fuss zum Gipfelkreuz vom Ankebälli, 3600m. Schöner Blick ins Lauteraar. Während der Abfahrt Föhnende. Kurven nach Gefühl, bei null Sicht, mit Bruno als Leuchtturm voraus. Gegenaufstieg mit Wellness Bonus durch Schnee-Peeling. Trocknen: 4 Stunden.
Dienstag: Traumwetter. Tour auf der Südostseite um schöne Nordhänge zu fahren. Plan geht auf: Abfahrt vom Golegghorn, 3077m, leichter Pulver, Genuss pur. Schweisstreibender Gegenaufstieg zur Hütte.
Mittwoch: Tagwache um 04.45 Uhr, Abmarsch eine Stunde später. Die erste Stunde bis zum Propeller geht wie im Schlaf. Wir profitieren einmal mehr von Brunos Ortskenntnissen über die westliche Wetterlimi zum Ski Depot. Über den Grat, in drei Seilschaften, zum Rosenhorn Gipfel, 3689m. Direkter Blick auf den Eiger, die Bernina, Gösgen und unsere vorherigen Gipfel. Wider Erwarten ziemlich gute Abfahrt unterbrochen mit kurzem Gegenaufstieg. Ausklang auf der Sonnenterrasse – Bruno spurt bereits vor für den morgigen Aufstieg.
Donnerstag: Tagwache und Aufbruch wie gestern. Erstmals Harsteisen im Einsatz auf Brunos vorbereiteter Spur. Nachher pickeln uns die beiden Bergführer eine schöne und sichere Spur. Am Donnerstag und Freitag Unterstützung von Peter, einem Walliser Führer, welcher mit Frau und Tochter unterwegs ist. Er hilft Bruno und uns bei heiklen Stellen. Perfekte Wendeplattform. Skis sind im Schwups auf dem Rucksack aufgebunden - Danke Peter. Ski Depot erreicht, bewährte Seilschafen beibehalten. Schmaler Gipfelgrat mit einer Schlüsselstelle. Zusammenrücken ums Gipfelkreuz des Hangendgletscherhorns, 3292m. Wieder 360° Panorama. Nebelmeer über Italien. Erste ausgiebige Rast beim Ski Depot. Abfahrt über schöne Hänge im „50 links rechts System“ (Heli Skifahrern ist dieses bekannt!). Hütte haben wir für uns, da Wetterbericht schlecht. Chäsbrätel, Rösti, Käseschnitte, Romans Nusstorte – alles, auch die Nachtessen, sind immer sehr fein. Erster Apéro der Woche – Danke „unserem“ Peter.
Freitag: Fränzi und Roman, das Hüttenteam, schliessen sich uns an. Gäste haben sich erst nächsten Mittwoch wieder angemeldet. Bruno und Peter wählen neue Route. Nebel kommt und geht aber Wetter wird viel besser als erwartet. Die Wolkentürme geben eine Abwechslung ins Panorama. 11.15 Uhr stehen alle auf dem Ränfenhorn, 3259m. Sicht bleibt perfekt: disziplinierte Abfahrt mitten durch den Gletscher. Kurzes Abseilen über vereisten Abschwung, sachtes Queren eines Baches, schwerer Schnee, Lawinenkegel, steile Abhänge, Waldpassagen zu Fuss – die 1800 Höhenmeter verlangen uns nochmals alles ab. Um 13 Uhr ist das Taxi bestellt in der Rosenlaui – wir schaffen es fast bis dann runter, alle gesund und mehr oder weniger munter.
Herzlichen Dank an Bruno für die tolle Woche. Das Gauli ist ein herrliches Skitouren Gebiet.
Peter, Hans, Michael, Günter, Rolf, Luzia und Yvonne