Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Ski TW 1 Martelltal

Skitourenwoche 1, Martelltal, 7. - 13. April 2024

Endlich, nach vier oder fünf Anläufen, wegen Covid-19 und Schneemangel, fuhr uns Günter im ausgeliehenen Büsli, in gut fünf Stunden, mit Pause im Vereina-Tunnel, zuhinterst ins Martelltal. Nach dem Park-Chaos schulterten wir unsere schweren Rucksäcke und erreichten bei sommerlichen Temperaturen nach 45 Minuten die Zufallhütte, 2264m. Wir richteten uns zu sechst in zwei 4-er Zimmern ein und genossen das erste der feinen und üppigen Nachtessen.

Montag, 8. April, Madritschspitze, 3665m

Start um 7 Uhr. Bruno führte uns zuerst Richtung Butzenspitze. Bei 3100m fellten wir ab, um eine traumhafte Abfahrt im angesulzten, unverfahrenen Schnee zu geniessen. Ca. 300 Meter tiefer hiess es wieder anfellen, um die Route zum Ziel des Tages, der Madritschspitze, einzuschlagen. Die Abfahrt war okay aber je weiter unten, umso Wasserski ähnlicher wurde es. Ausklang auf der Terrasse bei Kaffee, Kuchen, Bier, etc.

Dienstag, 9. April, Köllkuppe, 3330m

Kurz nach dem Start kreiste der Bartgeier oberhalb der Martellhütte. War es der gleiche Vogel, den wir gestern auf dem Gipfel beobachten konnten? Heute ging es ca. 1100 Höhenmeter über den Hohen Ferner zum Ski Depot, kurz unter dem Gipfel. Immer lag noch Sahara-Sand in der Luft und schränkte die Weitsicht ein. Abfahrt über eine andere Route via Martellhütte bei passablen Verhältnissen. Die Zeit auf der Terrasse war kurz wegen dem Wetterumschlag.

Mittwoch, 10. April, Zofiger Joch, 3000m

Bei leichtem Schneefalll starteten wir um 8 Uhr. Wir waren die erste Gruppe - alle anderen liessen Bruno gerne spuren. Anschliessend genossen wir 1 ½ Stunden Gratis-Peeling. Dann wurden wir doch noch von einer anderen Gruppe überholt. Diese kehrten jedoch nach weiteren 15 Minuten um, während wir weitergingen. Auf dem von uns getaufen Zofiger Joch war auch für uns Schluss wegen der Lawinengefahr und schlechter Sicht. Die super Pulver Abfahrt war eine schöne Abwechslung zu den letzten Tagen.

Donnerstag, 11. April Eiskofel, 3300 und Suldenspitze, 3376m

Heute marschierten alle Gruppen wieder um 7 Uhr los. Der Himmel war blau und es versprach, ein wunderbarer Tag zu werden. Bald schon war unsere Gruppe alleine unterwegs. Die Spur eines Einzelgängers, der uns überholte, ignorierte Bruno. Er spurte lieber selbst, als einer schlecht angelegten Spur zu folgen. Wir stiegen lange flach und dann über den Langferner hoch. Um 11 Uhr erreichten wir den Eiskofel mit den drei Kanonen aus dem 1. Weltkrieg. Am Cevedale drüben waren lange Kolonnen von Tourengängern zu beobachten. Kurz Fellabfahrt, später ein wunderbarer Pulverhang bevor wir wieder anfellten und uns bei sehr warmen Temperaturen und anhänglichem Schnee zur Suldenspitze hochkämpften. Hier war die Sicht rundherum herrlich. Nach dem Schneefall von gestern war niemand an der Königspitze, auch Gran Zebru genannt, unterwegs. Doch dann entdeckten wir doch noch einen Einzelgänger in einer Flanke - bedenklich. Vorbei an der verwaisten und renovationsbedürften Casati Hütte, rutschten wir in die Steilabfahrt Richtung Pizzini Hütte. Um 14.15 Uhr kamen wir dort durstig an. Erst um 19 Uhr gab es das Nachtessen. Das internationale Publikum diskutierte in allen Sprachen miteinander - dementsprechend war es sehr laut im Speisesaal. Der Service war speditiv und freundlich. Heute hatten wir ca. 1380 Höhenmeter geschafft.

Freitag, 12. April, Cevedale, 3769m

Statt um 7 Uhr, handelte Bruno das Frühstück bereits um 6 Uhr aus. Ein typisches italienisches Frühstück jedoch schmeckte der Marschtee vorzüglich - einer der besten Marschtees überhaupt! Zügiger Aufstieg im Schatten über den Cedèc Gletscher. Bruno wählte die Tour durch die eindrücklichen Séracs. Ein letzter steiler Schlusshang und wir standen, als eine der ersten Gruppen, mit den Skis um 10.15 Uhr bereits auf dem Gipfel. 360 Grad Rundumsicht. Es folgte eine wunderbare, unverfahrene Sulzabfahrt bis zur Hütte, wo wir genau aufs Mittagessen eintrafen. Schön war es, wieder zurück zu sein. Uli, der Hüttenwirt (Im Gegensatz zu den Schweizer Hütten, wo es Hüttenwarte gibt) ist der geborene Gastgeber und hat seine Hütte im Griff. Die Stimmung war immer völlig relaxt und das Essen vorzüglich und abwechslungsreich.

Samstag, 13. April, Sonnenwandspitze und Rückreise

Das Wetter war zu schön, um einfach nur heimzureisen. Wir nahmen nochmals das Tal des Schlechtwettertages in Angriff. Bruno hielt nach den besten Abfahrtshängen Ausschau. Im Gebiet der Sonnenwandspitze war der höchste Punkt erreicht. Und wirklich: Die beste Sulzabfahrt der Woche genossen wir nochmals aus vollen Zügen. Nach 11 Uhr waren wir bereits bei unserem Büsli. Günter machte nur kurz auf dem Ofenpass, wo wir den Ortler von der andren Seite her bestaunen konnten, und auf einer Autobahnraststätte Halt. Bruno erwischte seinen Zug in Luzern pünktlich, trotz den verstopften Strassen rund um den Bahnhof. Eine unfallfreie, genussvolle Tourenwoche ging zu Ende.
Herzlichen Dank: An René, der uns seinen Bus ausgeliehen hat, an Günter als Organisator und Fahrer, an Rolf als jederzeit bereiten Co-Fahrer und natürlich an Bruno, der uns wieder souverän durch die Bergwelt geführt hat.

Bericht: Yvonne Ruesch mit Hilfe der anderen Teilnehmer