Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Ski TW 1 Unterwallis Fionnay-Arolla

Tagesbericht Montag, 11. April 2022
Anreise und Cabane FXB Panossière, 2632m

Angenehme und pünktliche Anreise mit der SBB via Lausanne - Martigny nach Le Châble, dann per Alpentaxi nach Fionnay. Wegen Schneemangel fiel die ursprünglich geplante Vélan-Hütte weg. Mühsamer und kräfteraubender Aufstieg auf dem Sommerweg durch Erlengebüsch mit Harscheisen und Purzelbäumen. Kurze Abfahrt zum offenen Bach an den zahlreichen, englischsprechenden Helitouristen (Verbier ist nahe!) vorbei. Liegt es an der Hitze, einer Erkältung, mangelnder Kondition, dem schweren Rucksack - alle haben auf dem Hüttenaufstieg zu kämpfen. Sonnenbaden auf der Terrasse als Belohnung.


Tagesbericht Dienstag, 12. April 2022
Combin de Boveire, 3662m

Frühstück um 6 Uhr, Abmarsch mit leichtem Rucksack um 06.45 Uhr. Kurze Abfahrt auf den Gletscher. Wunderbare Morgenstimmung am Grand Combin. Zügiger Aufstieg auf perfekter Spur zum Skidepot. 7a Aufstieg über Grat mit Steilaufschwüngen, guten Griffen und extremen Textileinsatz! Auf dem Gipfel Rundsicht bis Mont Blanc, Vélan, Gran Paradiso, Matterhorn, Monte Rosa, Wildstrubel etc. Trotz hoher Temperatur sehr gute Verhältnisse bei der Abfahrt. Nach fast 7 Stunden retour in der Hütte - rechtzeitig für die Grill-Bestellung 'Entrecôte'.


Tagesbericht Mittwoch, 13. April 2022
Tournelon Blanc, 3700m

Abmarsch bzw. Abfahrt um 05.45 Uhr. Heute nehmen wir für den Aufstieg die linke Seite des Gletschers. Zuerst geht es flach, dann immer steiler die Rampe rauf, fast ohne Spitzkehren. Aussicht ist getrübt vom Saharasand. Nach dem Skidepot überqueren wir zuerst einen rutschigen Geröllhang, später geht es auf gutem Trittschnee zum Gipfel. Zuoberst sehr steile, aber schöne Abfahrt zum Jardin des Chamois. Nachher wird der Schnee nur noch schwerer und die Hitze grösser. Stichwort: 'Höhenmeter vernichten'. Am Schluss in 1Std.40 Min. hoch zur Hütte. Aussichten auf Steinwild und balancieren über Grasflecken lenken etwas von der Hitze ab. Nach zwei Nächten ohne Wasser und ohne Licht im Zimmer erwartet uns für die nächsten drei Nächte eine frisch renovierte, luxuriöse Charion-Hütte, 2471m. Sogar duschen ist möglich. Die Hüttenwartsfamilie mit den zwei kleinen Söhnen ist sehr liebenswert.

Tagesbericht Donnerstag, 14. April 2022
Tsoume de Boucs 3263m

Um 05.45 Uhr wieder Stirnlampen-Abfahrt in den Talgrund. Eindrückliche Passage durch eine Gletscherschlucht - es sieht aus wie ein Blocklabyrinth. Langer Aufstieg in eine imposante Arena hinein, vorbei am Col de Crête Sèche zum Col du Chardoney. Dort Skidepot und zu Fuss auf den Gipfel. Grandiose Aussicht bei wolkenlosem, tiefblauem Himmel, ohne Wind - richtig zum Geniessen. Abfahrt via Glacier d'Epicoune bei idealen Schneeverhältnissen, d.h. es war eher noch zu hart als zu weich. Wieder retour zur Gletscherschlucht, wo wir am Anfang bereits vorbeigekommen sind. Gegenaufstieg zur Hütte, wo wir kurz nach 12 Uhr als erste Gruppe eintreffen. Handy laden, Steinwild beobachten, relaxen, fein essen, duschen, alles trocken - der totale Erholungsstress am Nachmittag! Super Nachtessen mit Polenta, Rindsvoressen, Gemüse und glasierten Marroni.

Tagesbericht Freitag, 15. April 2022. Karfreitag
Karfreitag, Porton Nord, 3502m

Wieder um 05.45 Uhr Start, aber Aufstieg hinter der Hütte. Bruno muss den Schnee oft suchen. Wie meistens, sind wir allein unterwegs. Wir schlängeln uns über die Schneereste, müssen die Skis aber auch tragen. Hoch bis zum Col de la Petit Lire. Kurz zu Fuss auf den Gipfel. Sehr ausgiebige Rast bei Windstille und warmen Temperaturen. Bei besten Schneeverhältnissen sucht uns Bruno die ideale Abfahrtslinie zum Otemma Gletscher - ein langer, flacher, breiter Eisstrom, auf dem wir mit Stockeinsätzen gut runterfahren können. Wir gelangen wieder zur gestrigen Gletscherschlucht, die heute aber bereits schwieriger zu befahren ist: Der Schnee schmilzt rasant. Der Bach rauscht ab und zu bedrohlich nah unter unseren Skiern. Rechtzeitig für Walliser-Teller und Rösti sind wir retour in der Hütte. Heute verhindert der Wind das Sonnenbaden draussen. Wir sind die einzigen Gäste, die länger als eine Nacht bleiben. Zum Nachtessen erhalten wir ein Extra-Menu: Schweinsbraten mit Risotto. Die anderen Gäste bekommen das Spaghetti-Menu von unserer ersten Nacht. Heute Abend fallen sogar vereinzelte Regentropfen. Der hohe Geräuschpegel in der ziemlich gut gefüllten Hütte treibt uns bald ins ruhige Bett.

Tagesbericht Samstag, 16. April 2022
Mont Blanc de Cheillon, 3827m

Heute sind wir nicht allein unterwegs. Start wiederum um 05.45 Uhr hinter der Hütte mit den Fellen. Bruno führt uns auf idealer und eigener Spur zum Col de Lire Rose und dann zum Col du Mont Rouge, 3324. Erstmals ziehen wir die ganz warmen Handschuhe an: Der Wind ist bissig kalt. Über den eindrücklichen Gletscher, auf guter Spur, geht es zum Wintergipfel. Nochmals eine grandiose, klare Rundsicht. Wir nehmen eine relativ direkte Abfahrt - der Schnee wird nur noch nässer je länger wir unterwegs sind. Die Dix-Hütte, 2928m, ist stark belegt - überall werden Sachen zum Trockenen ausgelegt. Wir sind nach Ankunft um ca. 13.15 Uhr alle etwas müde - immerhin waren es auch heute wieder ca. 1430 Höhenmeter. Mit kühlen Getränken und Walliserteller lassen wir den Tag Revue passieren und freuen uns aufs Znacht. Der Hüttenvibe ist hier total anderes als in den vorherigen Hütten. Zwei grosse Hunde halten sich im Aufenthaltsraum auf. An einem Deckenbalken finden Kletter-Herausforderungen statt - doofer Weise gleich neben unserem Tisch. Wir werden in eine Magnesium Wolke gehüllt. Aber die Hütte liegt toll. Gleichwohl sind wir froh, nur eine Nacht hier zu sein.

Tagesbericht Sonntag, 17.04.2022, Ostern
Cabane Dix - Arolla

Bruno lässt uns eine halbe Stunde länger schlafen. So sind viele Tourengänger bereits weggezogen, als auch wir über den harten Schnee losfahren. Bald schon heisst es, die Ski aufbinden und wir erreichen die Leitern des Pas de Chèvre. Oben geniessen wir das letzte Mal die Aussicht auf die grandiose Bergwelt und warten, damit der Schnee etwas weicher wird. Es sind viele Leute bergwärts unterwegs. Viele scheinen für die Patrouille des Glacier zu trainieren. Auf den gut präparierten Skipisten und sind wir 'wie der Blitz' unten in Arolla. So erreichen wir sogar noch das frühere Postauto um 08.25 Uhr. Via Sion, Visp, Bern und Olten erreichen wir Zofingen. Bruno verlässt uns in Spiez.
Trotz dem Schneemangel dürfen wir auf eine tolle, unfallfreie Skitourenwoche zurückblicken. Herzlichen Dank an Bruno für die stets souveräne Leitung. Dank auch an Günter für die Organisation und an Manuel, unserem Seilträger. Günter, Manuel, Luzia und Rolf haben auch am Bericht mitgeholfen.  

Text: Yvonne Ruesch