Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Willerzell - Stöcklichrüz - Egg

Vier bis auf die Zähne maskierte Individuen treffen sich zu nachtschlafener Stunde am Tag an dem die Zürcher Schilifte wieder fahren dürfen. Die vermummten Gestalten erkennen sich kaum und kommunizieren ausschliesslich mit den Ellenbogen. Die Gerätschaften, welche sie mitführen, lassen sich im fahlen Licht der Perronbeleuchtung kaum erahnen. Praktisch unbemerkt von den übrigen, wegen der sibirischen Kälte mit den Zähnen hörbar klappernden Reisenden, schleichen die Gestalten behende, geräuschlos und unbemerkt in einen Doppelstockwagen und richten sich für eine längere Zugreise ein, die nur durch dreimaliges Umsteigen und einen Besuch am fahrenden Kaffeeautomaten unterbrochen wird.
Am Ziel, im berühmten Klosterdorf Einsiedeln, kämpft die Sonne gegen die klirrende Kälte. Der Sihlsee hat den Kampf gegen die arktischen Götter bereits aufgegeben und ist erstarrt. Seine Oberfläche schimmert blau und grau. Nur einzelne Risse lassen vermuten, welcher Kampf sich hier in den letzten Nachtstunden abgespielt haben muss. Nach einer kurzen Busfahrt werden die unförmigen und hörbar metallisch klappernden Gegenstände an die Füsse montiert und sofort verschwinden die Vier hinter dem ersten ostwärtsführenden Gratrücken. Aus ihren Nasen und vermummten Rachen strömen stossweise kleinere und grössere Nebelschwaden, welche sich in der gleissenden Sonne rasch auflösen. Unter den Füssen knarrt und knirscht und quietscht bei jedem Schritt der eiskalte und trockene und in grossen Mengen vorhandene Schnee.
Kaum erreicht die Gruppe den waldfreien Grat versucht ein kalter Wind aus dem Osten, die gefürchtete Bise, die unerschrockenen Gipfelstürmer zurück ins Tal zu jagen. Doch mutig und angetrieben von einem eisernem inneren Willen kämpfen sich die Gestalten, keine Mühe und keine Steigung scheuend, Schritt um Schritt zum Ziel, dem Stöcklichruez, vor. Nun schweift der Blick, ungestört von Nebel oder Wolken, vom Säntis über den Druesberg, die Mythen bis zum Schwarzwald. Petrus und Frau Holle haben ganze Arbeit geleistet Ein Wintertag wie aus dem Bilderbuch. Der Wind nimmt an Stärke zu, so dass nur die Flucht in die nahegelegen Stöcklihütte die Weisssocken-Fraktion retten kann.
Die Wirtin hat trotz Seuchen-Gross-Alarm ein Erbarmen mit den vier schlotternden Touristen und öffnet ausnahmsweise die warme Stube. Ein heisser Kaffee wärmt die ausgekühlten Körper von innen heraus wohlig auf.
Der Rest ist rasch erzählt: Dank Rückenwind und abfallenden Pfaden wird das im engen Sihltal eingepferchte kleine Dorf Egg rasch und ohne weitere nennenswerte Zwischenfälle erreicht.  
Ein Tag, der im Dunkeln und mit verhüllten Gestalten begonnen hat, endet mit grosser Zufriedenheit, etwas müden Gliedern, aber immer noch maskiert, am Zofinger Bahnhof. Hans Widmer, Wanderleiter