Touren

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Sommer Hochtourenwoche 1

Saasertal 19. bis 24. Juli 2020

Sonntag - Anreise und Dri Horlini
Am Morgen des 19. Julis 2020 trafen machten sich acht motivierte Berggänger mit ihrem 'Comandante' (Bruno) auf Richtung Saas-Tal. Nach der rund 7- minütigen Sesselliftfahrt von Saas- Almagell nach Furggstalden durften wir unsere Hyginemasken endlich beiseitelegen und nahmen den Hüttenzustieg via Erlebnisweg in Angriff. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Aufgrund unseres Nachmittag Programms, entschieden wir uns die Mittagspause erst nach dem Eintreffen bei der Almagellerhütte zu machen. Mit einem deutlich leichteren Rucksack ging es am frühen Nachmittag gut gestärkt weiter mit der ersten Klettertour. Nach knapp 20 Minuten wurde angeseilt, da der Einstieg zum Dri Horlini (3209m) bereits erreicht war. Die Kletterei machte Spass und das gute Wetter hielt Stand. Auf dem Gipfel angekommen genossen wir die Aussicht und bestaunten den Portjengrat, welcher am nächsten Tag auf dem Programm stand. Den Abend liessen wir in der Hütte ausklingen und in Anbetracht der bevorstehenden Woche, gingen alle früh ins Bett.

Montag - Portjengrat von Süd nach Nord
Heute verliessen wir die Almagellerhütte mit dem Ziel, den 3653m hohen Pizzo Andolla via Portjengrat zu überschreiten. Nach zwei Stunden Zustiegszeit erreichten wir den Einstieg und begannen mit den Klettereien an diesem hochalpinen Leckerbissen des Saas Tals. Viele luftig zu überkletternde Türme liessen des Bergsteigers Herz höher schlagen, oder es an abwärts geschichteten Platten erstarren. Der mit ZS/4a bewertete Grat ist äusserst spärlich mit Schlag- bzw. Bohrhaken ausgerüstet. Unserem Bergführer waren wir immer einen Tick zu langsam, weshalb er uns mit dem Ausspruch; «wir send no niiieeene!» zum Gipfel trieb. Diese Anfeuerung bekamen wir in den folgenden Tagen noch öfters zu hören. Nach rund neun Stunden erreichten wir als ganze Gruppe den Gipfel des Pizzo Andolla und waren vom Blick in die nordwestlich gelegene Mischabel Gruppe überwältigt.

Dienstag - Weissmiesüberschreitung über den Rotgrat zur Normalroute
Dieser «Geheimtipp» wie diese Tour auf der Homepage der Almagellerhütte bezeichnet wird, ist durchaus eine schöne Alternative zum viel begangenen Aufstieg über den Südgrat. Jedenfalls hatte neben uns nur die Seilschaft, welche uns bereits auf dem Portjengrat begleitet hatte, diese Route gewählt. Beim Einstieg zum Grat gibt es zwei III-er Seillängen. Anschliessend wird es nur noch einfacher und der Abstieg über die Normalroute ist schon fast zur Autobahn ausgebaut, aber halt gerade deshalb ganz praktisch. Etwas vor zwölf Uhr waren wir bereits im Hohsaas beim Mittagessen und wenig später in der Weissmieshütte.

Mittwoch - Fletschhorn Normalroute
Tagwach:     03.45 Uhr Weissmieshütte 2726 üM
Zwischenziel:     Tälligletschter
Ziel:    Fletschhorn 3986 üM
Wegzeit:    7:25h
Trotz unsicherer Wetterlage starteten wir um 04.45 Uhr über die Seitenmoräne Richtung Tälligletscher. Bei Punkt 2953 stiegen wir zum Schutt bedeckten Gletscher ab und überquerten diesen nordwärts. Der Gletscher war nur an einigen Stellen als wirklicher Gletscher wahrnehmbar, ansonsten ging wir über eine unebene und steinige Fläche.
Den Wegspuren folgend ging es nach der Gletscherüberquerung zum Punkt 3263 weiter. Glücklicherweise erreichten wir den Punkt schneebedeckt und konnten durch dies den Aufstieg mit den Steigeisen in Angriff nehmen. Grüebugletscher als Ziel vor Augen ging es durch nassen Schnee aufwärts. Beim Gletscher angelangt, musste uns Bruno Schläppi einen Pfad über eine Schneewächte vorspuren, damit wir diese problemlos überwinden konnten.
Den Grüebugletscher traversierten wir Richtung Nordosten zum Grat, wobei wir einige Gletscherspalten überspringen müssten. Kurz vor dem Aufstieg zum Grat schlug das Wetter um und behinderte uns mit starken Böen und Schneegestöber. Eine heikle Passage zeigte sich, in Form eines Eisfeldes, welches wir kletternd, mit dem Pickel, meistern mussten. Für die Seilschaftsführenden eine herausfordernde Aufgabe. Die Nachsteiger konnten am Seil, welches durch eine Eisschraube fixiert war, folgen und fühlten sich dadurch sicherer, was den Aufstieg erleichterte. Der Schlussaufstieg ging problemlos und wir erreichten den Schneegipfel, trotz starken Winden.
Beim Abstieg legten wir eine kurze Pause beim Gipfelkreuz ein und hielten den Augenblick für die Ewigkeit fotografisch fest. Dank dem Blick, welchen wir nun von «Oben» auf das Eisfeld hatten, welches uns beim Aufstieg einiges abverlangte, konnten wir diese Passage nun umgehen. Anschliessend folgten wir der Aufstiegsroute abwärts, bei aufklarendem Wetter, ohne weitere Vorkommnisse.
Ankunft in der Weissmiesshütte nach 7:25h.

Donnerstag - Lagginhornüberschreitung über den Südgrat zur Normalroute
Ehrfürchtig haben wir auf diesen Tag gewartet und nun ist er da: Die Königsetappe, Lagginhorn 4010 MüM über den Südgrat. S-N Überschreitung vom Lagginjoch. Technisch nicht schwieriger als der Portjengrat am Montag, aber konditionell noch eine Schippe drauf, was besonders die Konzentration forderte. Und die Daten unserer Smartwatches sollen Recht behalten: 15 Kilometer, 1412 Höhenmeter in 11 Stunden. Doch nun von vorn.
Standesgemäss für das Highlight wurde bereits um 03.00 Uhr gefrühstückt, damit wir den doch zwei stündigen Zustieg zeitig hinter uns lassen konnten. Pünktlich beim Einstieg Lagginjoch, erwartete uns ein unbezahlbarer, unvergessener Sonnenaufgang. Wetter gut, Stimmung top, Bergführer fit. What else? Die nachfolgende Gratkletterei (3a) war technisch wenig schwierig, dafür die Schönste der ganzen Woche und eben, zeitintensiv. Eine klassische Schlüsselstelle gibt es nicht, einzig ein Gandarme brachte uns aus dem Rhythmus, da die Wegfindung nicht auf Anhieb klappte. Doch dank El Comandates Erfahrung und Führungsqualitäten war auch diese Herausforderung schon bald Geschichte. Gipfelkreuz check, Selfie check, Landjäger check und schon begann der Abstieg über die Normalroute. Der Erfolg wurde wie schon fast üblich, in der Weismiesshütte  gefeiert, wie immer bis in frühen Abendstunden.

Freitag - Heimreise
Die Klettertour über den Jegigrat, hatten wir uns für den letzten Tag aufgehoben. Den Nieselregen leider ebenfalls. Und weil es bei nassem Fels überhaupt keinen Spass macht, sich abzumühen und auf den Flechten rumzurutschen, haben wir uns kurzerhand entschlossen, uns für die Tourenwoche 2021 vorzubereiten: Leicht schlotternd standen wir also vor der Hütte und haben uns von Bruno die Tricks verraten lassen, wie wir am Fels noch schneller und versierter unterwegs sein können. Die Felsen um die Hütte boten genügend Übungsmöglichkeiten. Kurz vor Mittag entschieden wir dann, die Heimreise anzutreten. Von der Weissmieshütte ist die Seilbahnstation nur eine halbe Stunde entfernt. So kam es, dass wir bereits am frühen Nachmittag wieder gesund und glücklich im Mittelland ankamen. Die Schönen Erinnerungen werden noch lange nachhallen.  (Beat, David, Dieter, Fabien, Hans, Manuel, Roger, Thomas)