Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Ski TW 2 Saoseo CAS

Montag, 4.März: Anreise und Einstiegstour

Am Montag klingelte um Viertel vor 5(!) der Wecker. Zum Glück war die Kaffeemaschine auch schon wach. Zuerst sammelte ich nacheinander Michael, Peter und Walter ein und dann fuhren wir im Morgenverkehr via Zürich nach Sargans. Dort gab es den verdienten zweiten Kaffee, bevor wir am Bahnhof unseren Bergführer Dominik abholten.
Vollzählig fuhren wir weiter zum dritten Kaffee im Julier Hospiz. Da wir nicht nur zum Kaffee trinken so früh aufstanden, montierten wir anschliessend die Skier und stiegen hoch zum Muot Cotschen auf 2865m. Während des Aufstiegs genossen wir die Sonne und den grossartigen Blick auf das Nebelmeer unter uns.

Nach der Abfahrt ging es weiter via St. Moritz und den Bernina Pass ins Puschlav. Vom Parkplatz in Sfazu folgten wir bei frühlingshaften Temperaturen dem gemütlichen Fahrweg ins Val da Camp. Knapp 400 Höhenmeter und 4 km später gönnten wir uns das wohlverdiente Bier und wir freuten uns auf den Znacht. Wegen den Schneefällen vom Wochenende hatten die meisten anderen Gäste abgesagt und so waren wir fast die Einzigen in der komfortablen Hütte.

Bericht: Marcel Lattmann

Dienstag 5. März Cunfin 2903 m. 1006 m Aufstieg.

Abmarsch war 7:45. An einem wunderschönen Morgen mit blauem Himmel und einem sich vorsichtig zeigenden Sonnenschein. Begleitet von Vogelgezwitscher und dem Knarren von Marcels Schuhen stiegen wir durch einen Lärchen und Arven Wald entlang dem Wanderweg in Richtung Lago Saseo und Lagh da Val Viola auf. Mit minimaler Steigung näherten wir uns der Waldgrenze und sahen bald den Pass da Val Viola sowie den Vorgipfel unseres Ziels. Es kam eine Stufe, so dass wir zum ersten Mal die Steighilfen nutzen konnten. Danach durchquerten wir ein langes flaches Plateau, das wir Richtung Viola Pass überquerten. Endlich dann der Aufstieg Richtung Gipfel. In langen Querungen und Kurven, durchsetzt von ein paar Spitzkehren stiegen wir auf den Grat und die italienische Grenze. Entlang des Grats ging es weiter nach oben, Dann noch durch den Gipfelhang und schliesslich zum Gipfel mit Riesensteinmandli. Ankunft war sogar vor der geplanten Zeit um 11:30 aber leider war die Schlechtwetterfront auch schneller. Kaum hatten wir die Felle abgezogen und die Skier wieder an den Füssen, zog es zu. Daher mussten wir leider entlang der Aufstiegsspur abfahren und nicht auf der attraktiveren Nordseite. Ohne Sicht was das Risiko bei Lawinenstufe erheblich einfach zu hoch. Der Schnee war folglich herausfordernd. Stark abwechselnd - von tragenden harten Schnee zu Bruchharsch, Sulz und kurzen Pulverstückchen. Durch einen kurzen Aufstieg von 100 m konnten wir die Fläche umgehen und durch eine schöne Sulzabfahrt ersetzen. Das letzte Stück ging durch den Wald. Durch Arven und Lerchen cruisten wir bei gutem Schnee nach unten. Ein kurzes Steilstück ging durch dichteres Gehölz. Danach kam noch die Bobbahn der Aufstiegsspur. Dominik und Walti fanden noch eine Abkürzung durch den Lärchenwalt bis nahezu vor die Hütte. Viel zu früh mussten wir dann noch ein Saseo Plättli und Apero nehmen vor der Siesta.

Bericht: Michael Levis

Mittwoch 6. März 2024; Wald-/Waldschneisensafari

Ueber Nacht hatte es ca. 20 cm Neuschnee gegeben und die Lawinengefahrenwarnstufe in unserem Gebiet stand auf „erheblich+“ an allen Expositionen oberhalb 2200m. Wir trafen uns um 07h30 zum gediegenen Morgenessen (auch frischer Apfelstrudel stand zur Auswahl) und draussen klarte der Himmel langsam etwas auf. Kurz nach unserem Tourenstart um 08h20 zeigten sich schon erste Sonnenstrahlen. Wir stiegen in Richtung „Corn da Mürasciola“ durch den tief verschneiten Arven- und Lärchen-Mischwald auf. Im Puschlav liegt die Waldgrenze leicht oberhalb von 2200m und wir stiegen noch etwas weiter bis ca. 2350m. Dann folgte die erste Abfahrt im herrlichen Pulverschnee durch den Wald und via Waldschneisen zurück zum Ausgangspunkt. Weil es so schön war stiegen wir in unserer vorherigen Aufstiegsspur gleich nochmals hoch. Diesmal fuhren wir etwas weiter links ab – wobei Dominik, unser Bergführer, noch einen beträchtlich grossflächigen Neuschneerutsch auslöste, zum Glück ohne dass etwas passiert wäre – um kurz unterhalb von „Camp“ noch ein drittes Mal die Felle zu montieren. Der Schnee war der Wärme wegen zwischenzeitlich schon recht schwer geworden. Diesmal ging es auf der anderen Talseite in die Richtung der bekannten Seen dieses Gebietes und weiter hoch bis zur Waldgrenze im Bereich "Scispadus". Es folgte noch eine letzte Abfahrt durch Wald und Waldschneisen zurück zur Saoseohütte. Insgesamt haben sich so auch heute ca. 1000 Aufstiegs- und Abfahrtshöhenmeter ergeben, alles in tief verschneiten „Märchenwäldern“. Ende gut alles gut, wir hatten einen wunderschönen Tag.

Bericht: Peter Jakob

Donnerstag, 7.März: Pulver pur am Motal

Nach einer durchgeschnarchten Nacht gingen wir etwas müde zum Zmorge. Neben uns gab es nur zwei andere Gäste im Refugio und entsprechend ruhig war es beim Frühstück. Um viertel vor acht fuhren wir los. Dabei ging es zuerst zirka 100 Höhenmeter hinunter auf 1900m und dann stiegen wir im verschneiten Wald hoch. Die Lawinengefahr hatte sich etwas verbessert, aber trotzdem erklommen wir den letzten, steilen Hang unterhalb des Gipfels in grossen Abständen. Um elf Uhr erreichten wir schliesslich den Motal auf 2517m und genossen bei blauem Himmel das grossartige Panorama. Wegen der ungewohnten Perspektive hatten wir erst etwas Mühe, Piz Palü, Cambrena und Piz d'Arlas zu identifizieren, aber mit vereinten Kräften und der richtigen App kriegten wir auch das hin.

Trotz dem blauen Himmel wurde es langsam kalt, und so machten wir uns an die Abfahrt. Diese bestand aus 600 Höhenmetern feinstem, unverfahrenem Pulver bei hervorragender Sicht. Entsprechend euphorisch legten wir unsere Spuren in den Schnee. Diese sahen so professionell aus, dass der Saoseo Hüttenwart das Foto später für die Homepage der Hütte wollte. Im unteren Teil fuhren wir wieder durch den Wald ab, was dank reichlich Schnee viel Spass machte.

Nachdem wir alle wohlbehalten unten ankamen, montierten wir nochmals die Felle und stiegen die Strasse zum Refugio hoch. Glücklich und geschafft überbrückten wir die Zeit mit einem Bier und einem verdienten Nickerchen. Zum Abendessen gab es Capunet, eine puschlaver Spezialität aus Spinatspätzli und Kartoffeln an feiner Sauce aus Salbei und Käse.

Bericht: Marcel Lattmann

Freitag 8. März – letzter Tag – Piz Ursea (Skidepot)

Die Lawinengefahr hatte abgenommen aber der Wetterbericht verheisste nichts Gutes. Weitere Schneefälle waren auf den Abend und das Wochenende angekündigt. Aus diesem Grunde hatte Dominik beschlossen den Piz Ursera als Ziel zu wählen. Bei noch schönem Wetter verliessen wir die Hütte und skiwanderten zum Camp. Dann durch das Val Mera entlang des Corn da Camp. Leider zog der Himmel immer mehr zu je höher wir kamen. Kurz vor dem Passo da Val Mera, dem Übergang nach Livigno, bogen wir ab und stiegen im Nebel auf, bis wir an das Skidepot kamen. Der Nebel wurde immer dichter und so war auf einen Aufstieg auf den Gipfel nicht mehr zu denken. Auch die Abfahrt war ohne Sicht im Nebel und so übten wir Spurfahren. Etwas tiefer wurde die Sicht dann wieder besser aber auch der Schnee schwerer. Dominik führte uns wieder zur Hütte wo wir nach einem kurzen Abschiedstrunk unser Gepäck aufnahmen und dann entlang der Strasse in einer rasanten Abfahrt zu unserem Auto fuhren. Marcel fuhr uns dann nach Sargans, wo wir uns von unserem Führer Dominik verabschiedeten. Nach einer durch Staus geprägten Weiterfahrt kamen wir alle heil und sicher zu Hause an. Ein herzliches Danke an unsere Führer Dominik und Walter, dass sie uns gut und sicher durch diese herausfordernde Woche geführt haben. Trotz schlechter Sicht und erheblicher Lawinengefahr fanden sie immer eine Alternative, so dass weder die sportliche Betätigung noch der Spass zu kurz kamen. Dominik fand für uns oft sogar wunderschönen Tiefschnee, um richtig Spass in Pulverabfahrten zu haben. Auch bei den Fahrten durch die Lärchenwalder war der Fun Faktor gross.

Bericht: Michael Levis