
Touren
Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.
Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite
Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala
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Rote Totz Lücke - Lämmernhütte 2507m
Am frühen Morgen trafen wir (5 TN) uns mit Walter Bertschi als Tourenleiter am Bahnhof Zofingen für die Anreise nach Adelboden, Unter dem Birg. Wegen einer Bremspanne blieb der Zug jedoch in Thun auf unbestimmte Zeit stehen und liess die zahlreichen Fahrgäste etwas ratlos zurück. Mit einem späteren Zug erreichten wir schliesslich Adelboden und mit der Luftseilbahn auf die Engstligenalp, unseren Ausgangspunkt für die geplante Bergwanderung. Mit einer einstündigen Verspätung starteten wir unsere Wanderung in Richtung Chindbettipass. Vorbei an Kühen und Rindern führte der Weg aufwärts und weitete das Panorama auf die Engstligenalp und die umliegenden Bergrücken. Nach einer ersten Pause gelangten wir auf eine höhere Geländestufe mit Steinblöcken und Moränenschutt, wo der Weg steiler und auch rutschiger wurde. Nach etwa 2 Stunden Wanderzeit erreichten wir den Chindbettipass (2'623 m), der den Blick auf den Roten Totz und verschiedene Hore über dem Tällital freigab. Hier legten wir eine Mittagsrast ein und freuten uns, den ersten Aufstieg geschafft zu haben. Nachdem wir wieder Energie getankt hatten, setzten wir den Weg zur Rote Totz Lücke fort. Zuerst querten wir einen steilen Schotterhang, der von zahlreichen Gewittergräben durchzogen war und volle Aufmerksamkeit erforderte, um nicht abzurutschen. Der Weg führte weiter durch das Tällital aufwärts zur Lücke, das im oberen Teil mit Neuschnee bedeckt war. Vom ehemaligen Tälligletscher ist ausser Moränenschutt nichts mehr übrig. Über eine letzte Steilstufe erreichten wir die Rote Totz Lücke (2802 m). Von dort führte der Weg abwärts und dem Lämmerengrat entlang bis zur Lämmerenhütte (2‘502 m), die einen sehr gepflegten Eindruck macht. Nachdem wir den ersten Durst gelöscht hatten, bezogen wir unsere Schlafplätze im 2. Stock, die in Vierer und Zweierkojen unterteilt sind.
Vor der Hütte steht eine interessante Installation mit dem Titel «Schneepanorama Gemmi (1960-2025)», das mit lokalen und globalen Ereignissen der letzten 60 Jahre verknüpft wird. Bei einem feinen Z’Nacht mit Erdäpfelstock und Braten wurden Erinnerungen an frühere Bergfahrten und andere Schutzhütten ausgetauscht. Nach dem Essen beobachteten wir den Sonnenuntergang und einen Fuchs, der die Hütte auf der Suche nach Fressbaren umkreiste. Dann zogen wir uns in unsere Schlafkojen zurück, wo wir eine ruhige Nacht verbrachten. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Gemmipass. Das Daubenhorn erstrahlte im Morgenlicht über dem noch schattigen Lämmerenboden und Lämmerensee. Der Weg führte zunächst über eine Steilstufe abwärts und mündete dann im flachen Schwemmgelände, wo wir am Lämmerensee vorbei zum Gemmipass (2268 m) wanderten. Dort trafen wir – wie vereinbart – die zweite Wandergruppe des SAC Zofingen unter der Leitung von Regula und Willy Hartmann, der wir uns für die Kul-(tur)Tour vom Gemmipass nach Schönbühl anschlossen, ein Parcour mit verschiedenen Kunstinstallationen, initiiert von der Kulturkommission des SAC.
Die Wanderung über den Chindbettipasse und die Rote Totz Lücke zur Lämmerenhütte und die Fortsetzung als Kulturtour vom Gemmipass nach Schönbühl bot einen interessanten Einblick in eine vom Gletscher geprägte Moränenlandschaft und die geschichtliche Bedeutung der Übergänge als «Passage» zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis. Unser Dank gilt Walter Bertschi für die Planung und Leitung der Wanderung zur Lämmerenhutte und Willy Hartmann für die klärende Deutung der verschiedenen Kunstinstallationen auf dem Weg nach Schönbühl.
Text: Helmut Messner
