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Ski TW 2 St. Antönien

Sonntag, 5. März 2023 Riedchopf

Der niederschlagsarme Winter zwang Dominik und Walter für das ursprünglich anvisierte Tourengebiet rund um die Saoseo-Hütte eine Alternative zu suchen. Sie entschieden sich aufgrund der relativ guten Schneeverhältnisse für das Tourengebiet rund um die Sulzfluh (St. Antönien, GR).

So trafen sich acht erwartungsfrohe, mehrheitlich in der dritten Lebensphase stehende SAC-ler, um halb neun Uhr auf dem Parkplatz St. Antönien-Biel. Dank der gewählten Unterkunft, Berggasthaus Alpenrösli, konnten wir unsere Kleider und übrigen Utensilien für die kommenden Tage, dem Schneetaxi übergeben und starteten mit relativ leichten Tagesrucksäcken die erste Tour. Mehrmals mussten wir schneefreie Geländeteile mit den Skis an den Füssen oder auf den Schultern überwinden. Erst ab ca. 1900 müM fanden wir eine durchgehende Schneedecke vor. Statt Steine hatten wir nun teilweise Schnee-Eis unter den Ski, aber dafür gibt es ja Harscheisen. Dominik führte uns zielstrebig und ruhig durch das Alpeltitälli zum Riedchopf (2551 müM). Die letzten 200 Meter auf dem Südwestgrat waren ziemlich ausgesetzt, aber Dominik schlug uns mit seinem Pickel einen perfekten Weg in den harten Schnee und in das Eis. Danke Dominik. Bei strahlend blauem Himmel und einer guten Fernsicht genossen wir das Panorama bis tief in die Vorarlberger- und Bündner Alpen. Mit Hilfe von Dominiks Spürsinn und Erfahrung fanden wir noch einige Höhenmeter unverspurten Nordhang und legten genussvoll unsere Spuren in den Pulverschnee. Im Berghaus Alpenrösli wurden wir vom Gastgeber und Wirt standesgemäss mit einem kühlen Weissen empfangen. Ein äusserst schmackhaftes Abendessen rundete den ersten tollen Tag perfekt ab.Text: Hans Widmer

Montag, 6. März 2023

Das Wetter versprach heute nicht allzu schlecht zu werden. So entschlossen wir uns zu einer etwas längeren Tour.

Nach einem ausgezeichneten Frühstück starteten wir um 8.00 Uhr Richtung der SAC Carschinahütte. Diese erreichten wir nach ca. 500 Höhenmetern und genossen hier unsere erste Pause. Nach dieser kurzen Rast ging es weiter zu unserem eigentlichen Tagesziel, dem Drusator auf 2341 müM. Das Wetter wurde zunehmend sonniger und so konnten wir diesen Aufstieg durch die pulvrige Landschaft einfach nur geniessen. Oben angekommen fand Dominik eine wunderschöne Abfahrtsspur durch stiebenden Pulverschnee. Es war einfach fantastisch, dass wir dieses geniessen durften.

In einem wunderschönen Arvenwäldchen genossen wir unser Mittagessen in der Sonne. Danach zogen wir wieder die Felle auf, um die 600 Höhenmeter zurück Richtung Drusator zu aufzusteigen. Zudem zog zusätzlich noch Nebel auf. So dass wir die letzten Meter in totaler Orientierungslosigkeit hinter dem Führer her tappen mussten. Kurz vor dem Etappenziel mussten wir dann noch die Skis ausziehen und die letzten 10 Meter zum Übergang zu Fuss den Berg hinaufsteigen. Oben angekommen, schien dann plötzlich wieder die Sonne. Nach einer kurzen Abfahrt zogen wir die Felle ein drittes Mal für einen kurzen Gegenaufstieg auf. Es war schon später Nachmittag und wir waren dann alle ziemlich froh, fand Dominik den direkten Weg zur Unterkunft zurück. Müde und zufrieden kamen wir alle wohlbehalten nach rund 1300 Höhenmetern um ca. 17.00 Uhr wieder an. Text: Melanie Stahel

Dienstag, 7. März 2023 Röbispitzen / Viergger (2480 m. ü. M.)

Aufstehen - Frühstücken wie immer. Mal schauen, was das Wetter tut...
Ziel heute war eine etwas kürzere Tour - etwas abseits von der üblichen Tourenroute - um die Möglichkeit zu haben, einigermassen guten Schnee zu finden.

Wie immer in diese Richtung ging es zuerst gemütlich vom Alprösli am Berggasthaus Sulzfluh vorbei Richtung Engi. Unterhalb der Weberlisch Höli, einem Klettersteig mit einer beeindruckenden Höhle machten wir eine kurze Pause, um die Harscheisen für den Aufstieg zu montieren. Der Schnee war hart und das vor uns liegende Gelände steil. Dominik ging voraus, um Werni-Kurven auszugraben und uns so die Spitzkehren zu vereinfachen. Auch die Spur wurde etwas mit dem Pickel bearbeitet. Auf dem so ausgehobenen neuen Autobahnabschnitt bewegten wir uns langsam aber stetig nach oben, bis wir im Plasegga in flacheres Gelände kamen. Inzwischen kam auch die Sonne raus - also ideal für eine kurze Pause. In relativ flachem Gelände bahnten wir uns einen Weg in Richtung Röbispitzen. Nach einem kurzen Aufstieg und einer kurzen Traverse waren wir beim Skidepot angekommen. Von dort ging es mit Steigeisen weiter auf den Vieregger. Oben angekommen, genossen wir die Aussicht und bestaunten eine Gämse, die auf dem Grat zum Viereggerpass unterwegs war. Das Bestaunen war vermutlich gegenseitig - aus der Werbung wissen wir ja, was die Graubündner Tierwelt von uns Bergtouristen hält. Auf jeden Fall legte sich die Gämse ab, um uns dann bei unserer weiteren Tour zu beobachten.
Den ursprünglichen Plan, durch ein weniger befahrenes Couloir abzufahren, verwarfen wir, da wir (Dominik) von unten gesehen hatten, dass es windverblasen war. Dominik führte und dann zu den Röbispitzen und fand dort auch wieder einmal Schnee, der sich mit Spass abfahren liess.

Da die Tour relativ kurz war, stiegen wir nochmals Richtung Viereggerpass/Rotspitz auf und suchten und fanden so nochmals eine unverspurte Abfahrt. Nach diesem Skivergnügen mussten wir dann noch durch das Steilstück abfahren - ein Skivergnügen eher für traditionelle Buckelpistenliebhaber. Nach der Höhle ging es dann zügig zur Sulzfluh, für einen ersten Umtrunk. Den Tag liessen dann einige noch im Hot Pot des Alpenrösli ausklingen... Text: Michael Levis

Mittwoch, 8. März 2023 Stollberg

Wie immer die ganze Woche schon reichhaltiges Frühstück um 07:00. Gestärkt um 08:00 Besammlung vor dem Berggasthaus Alpenrösli. Material gemäss Bergführer Dominik auf Frau und Mann. Wetter: Bewölkt mit Ankündigung von Schneefall am Vormittag. Obligate LVS-Kontrolle durch Bergführer Dominik.

Im gemächlichen Tempo ging es an der Siedlung Partnunstafel vorbei Richtung Täli. Nach der ersten Stunde, als das Gelände steiler wurde, montierten wir die Harscheisen. Auch ein Schluck aus der Teeflasche durfte nicht fehlen. Im steilen Gelände, wo kein Schnee mehr lag, sahen wir Gämsen und hoch am bedeckten Himmel sahen wir 2 Adler, die das Gebiet überwachten und sicher nach Beute Ausschau hielten. Nicht das letzte Mal, dass wir am heutigen Tag die Könige der Berge sahen. Weiter mit einigen Spitzkehren ging es Richtung Silbertälli. Dominik machte seine Arbeit als Bergführer perfekt. Mit dem Eispickel hackte er in den Spitzkehren eine kleine Wendeplatte, sodass wir die Richtungsänderungen problemlos schafften. Im Silbertälli angekommen, wurden die Harscheisen demontiert. Jetzt hatte Frau Holle ihre Schleusen geöffnet und es begann zu schneien. Ist das schön, wenn es nach so langer Zeit wieder einmal schneit. Kurz vor dem Stollberg-Gipfel wurden die Skier deponiert und die Steigeisen montiert. Über einen Mini-Biancograt kam die Gruppe nach ca. 3 Stunden auf dem Stollberg 2544m. an. Nach einer kurzen Stärkung beim Skidepot wurden die Skier montiert; Ski, Helm und Brille duften nicht fehlen bei diesem Schneefall. Dominik führte uns wie immer in die besten Pulverschneehänge. Zwischendurch hörte man einen Jauchzger, so super war die Abfahrt. Im Silbertälli angelangt, sahen wir, wie ein Schneehase das Weite suchte. Aber O Schreck. Der König der Berge hat das Treiben des Schneehasen beobachtet. Blitzschnell stürzte er senkrecht auf seine Beute. Das sahen wir nicht mehr, weil eine Kuppe zwischen uns und den Tieren war. Den Adler sahen wir auf alle Fälle nicht mehr wegfliegen und wir waren uns sicher, dass er jetzt seinen Sonntagsbraten verzehrte. So ist es halt in der rauen Bergwelt. Des einen Freud, des andern Leid. Bei immer noch leichtem Schneefall erreichten wir sicher unsere Unterkunft, das Berggasthaus Alpenrösli. Auch das war eine Supertour. Vielen Dank unserem Bergführer Dominik Bericht: Bernhard Schild

Donnerstag, 9. März 2023 Eggberg (2201 m. ü. M.)

Unser letzter Tag. Aufgrund der Wetterlage bekamen wir so ziemlich alles geboten, was uns in dieser Woche gefehlt hat. Zuerst fuhren wir die Privatstrasse mit den Skiern ab (unser überschüssiges Gepäck wurde vom Pächter später angeliefert). Da es in der Nacht ein paar Zentimeter geschneit hatte, konnten wir fast bis zum Parkplatz fahren. Bei dieser Abfahrt zeigte sich mal wieder, wer seine Skier gut wartet. Die einen mussten anschieben, die anderen fuhren durch...

Der Weg führte dann wie am ersten Tag entlang des Tals und der Fahrstrasse. Da inzwischen das Wetter wieder gut war, konnten wir von leicht unten all die Bergwelt bestaunen, die wir in dieser Woche bestiegen hatten. Kurz vor dem Dörfli bogen wir ab und stiegen durch den Rütiwald auf. Der Neuschnee war schnell klebrig und bildete Stollen an den Fellen, so dass wir einen kurzen Halt zur Fellpflege nutzten. Mit frisch gewachsten Fellen ging es dann weiter auf den Eggberg, einem flachen mit den Skiern zu erreichenden Gipfel. Dort genossen wir nochmals die Aussicht auf die Gipfel dieser und der letztjährigen Skitourenwoche.

Die Abfahrt bot uns alles. Dominik fand mal wieder guten, fast unverbrauchten Schnee für lange Schwünge. Es folgte eine Waldabfahrt und dann gegen Ende richtig schwerer Schnee, der bremste und an den Skiern zog.

Glücklich und alle heil unten angekommen, beendeten wir unsere Tourenwoche. Ich machte noch ein letztes Foto von Hans und seinen Skiern, die in den wohlverdienten Ruhestand dürfen. Ein herzliches Danke an die Organisatoren, an den Schneefinder, Treppen- und Podestbauer Domenik und an alle für die Kameradschaft während der Woche. Text: Michael Levis