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Osterskitouren

Piz Surgonda, 3195m, Karfreitag

Treffpunkt um 7 Uhr auf dem Julierpass - es ging um die letzten Parkplätze. Gemütlich zogen wir bergwärts. Als uns ein Dackel überholte, sind wir aus unserer Trance erwacht und haben das Tempo verschärft. Trotz Gegenwind, keine drei Stunden später, genossen wir die Aussicht auf dem Gipfel. Mit aufgebundenen Skis überquerten wir das Gipfelplateau, um wenig später die Abfahrt über die Fuorcla Traunter Ovas ins Val Bever in Angriff zu nehmen. In ca. 45 Minuten frühsommerlicher, schweisstreibender Gegenanstieg in die Chamanna Jenatsch, 2653m, unser Zuhause für die nächsten drei Nächte.

Piz Calderas, 3397m und Tschima da Flix Westgipfel, 3301m, 3. April 2021

Frühstück um 7 Uhr, Abmarsch um 8 Uhr bei windigem und kaltem Wetter. Über den Vadret Calderas ging es auf harter Spur zum Ski Depot. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz waren ein Wettrennen gegen die Wolken. Ausgiebige Gipfelrast bei Windstille und prächtiger Aussicht. Via Ski Depot ging es 300 Höhemeter auf harter Unterlage zum Gletscher, wo wir die Felle montierten. Zwischenfall beim Aufstieg zur Tschima da Flix. Ausgerechnet ein weisser Helm rollte den Hang hinunter. Nadine übernahm die Bergung auf dem Gletscherplateau. Tipp: Bunter Helm hilft bei der Suche! Auf dem zweiten Gipfel hat der Wind die Wolken vertrieben. Über den Gletscher rauschten wir dem Bier, der Rösti, und Kaffee mit Kuchen entgegen. Das 'Grosse Schweizer Hüttenspiel' kann empfohlen werden und vertrieb uns die Zeit bis zum Nachtessen.

Piz d'Err, 3377m, Ostersonntag

Die Langschläfer von gestern waren die Frühaufsteher von heute. Die erste Überraschung von heute war der (Teig-)Osterhase zum Frühstück. Abmarsch wieder um 8 Uhr bei Windstille und wolkenlosem Himmel. In flottem Tempo waren wir bald beim Ski Depot. Mit Steigeisen kraxelten wir auf den Gipfel. Unsere Rundsicht wurde einzig durch die Erdkrümmung begrenzt. Kleiner Wehrmutstropfen war die auffrischende Bise. Für das vollständige Gruppenfoto erschien aus dem Tal ein einheimischer Fotograf. Schöne Frühlingsabfahrt von hart bis sulzig. Zurück in der Hütte die zweite Überraschung: auf Kommando ging's los mit der Ostereiersuche, vorbereitet vom kreativen Hüttenteam. Der SAC Zofingen war mit vier gefunden Preisen an vorderster Front dabei.

Piz Jenatsch, 3250m, Ostermontag, 5. April 2021

Wieder weckte uns das Gezwitscher des Hüttenvogels vom Nistkasten vor unserem Fenster. Heute starteten wir bereits um 07.30 Uhr zur Tour. Gerade zu Beginn wurden die Harsteisen montiert und die ersten Meter abgefahren - echt mühsam im harten Schnee. Doch kurz später waren wir froh um diese Hilfe in der steilen Traverse hoch über dem Bever Tal. Zwei Tourengänger vor uns peilten den Piz Laviner an. Wir jedoch bogen links ab und schon bald erreichten wir das Ski Depot. Dieses lag etwas tiefer als normal, weil der Schnee so hart war. Steigeisen montieren und schon ging es in gut einer Stunde, meist in gutem Trittschnee, auf den Gipfel. Trotz Schleierwolken genossen wir nochmals eine herrliche Aussicht. Die Abfahrt war anfangs sehr steil, dann wurden die Hänge breiter und sanfter. Und heute war der Schnee angenehm zu fahren. Entgegen den Befürchtungen mussten wir durch das Val d'Err nicht stöckeln - gleichwohl gab es noch Herausforderungen. Eine Lawine hat unseren Wanderweg überquert und hinterliess pickelharte Schneebrocken. Später auf der verschneiten Teerstrasse waren die Tritte der Wanderer und Schneeschuhläufer hinderlich und am Schluss gab es noch ca. 40 Minuten Fussmarsch bis runter nach Tinizong. Das Taxi war um 14.30 Uhr bestellt - wir waren pünktlich dort. Auf der Julierpass Strasse kamen uns bereits viele Autos entgegen. Kurzer Stopp in Bivio bei einem Take away Restaurant und dann reihten wir uns in den Verkehr ein. Ohne Stau, nur mit stockendem Osterverkehr, erreichten wir vier Stunden später den Aargau - bzw. Nadine und Stephen die Ostschweiz.
Nadine hat die Touren souverän geleitet. Günter alles tipp topp organisiert. Alle Tourenleiter haben geholfen wo Not am Mann oder Frau war. Ausser Zahn- und Fuss-Weh wurden wir von Unfällen verschont. Herzlichen Dank an alle.

Aufgezeichnet von uns allen: Nadine, Günter, Walter, Thomas, Rolf, Stephen, Regula, Yvonne