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Sternwanderung Gotthard Gafallenlücke

Samstag, 24. August 2024; Gotthardpass - Gloggentürmli - Gafallenlücke - Vermigelhütte

Um 5:15 Uhr war am Bahnhof Olten noch nicht viel los. Kurz darauf trafen Barbara und die Gruppe aus Zofingen ein und gemeinsam bestiegen wir den Zug Richtung Luzern. Nach dem Umsteigen in Luzern und Arth-Goldau waren wir bereits um 8 Uhr in Airolo. Die letzte Etappe auf den Gotthardpass war dann recht unterhaltsam, denn der Postauto-Chauffeur erzählte uns die ganze Fahrt über Geschichten aus der Region.

Auf dem Gotthard angekommen marschierten wir geradewegs ins Hospiz, wo wir dem Kaffee und der letzten Toilette huldigten. Danach trennten wir uns von Walters Gruppe, welche den Weg über den Sellapass nahm. Ein paar Kurzentschlossene wechselten noch die Gruppe, dann liefen wir kurz nach 9 Uhr los.

Zu Beginn passierten wir unzählige Wohnmobile, aber auf dem Strässchen zum Sella Stausee war es schnell ruhig und wir konnten die schönen Berge geniessen. In der ersten Steigung nach dem Stausee sahen einige von uns sogar Murmeltiere. Nach einer kurzen Pause wurde es noch steiler und um 11 Uhr erreichten wir das Gloggentürmli, zwei markante Felsen in einer Lücke.

Im Windschatten der Felsen machten wir Pause und Hans servierte uns einen Espresso frisch vom Gaskocher. Ich rätselte noch über den speziellen Geschmack, als Yvonne schon erkannte, dass wir anstelle von Wasser Zitronenlimonade verwendet hatten. Zu allem Unglück rutschte Hans auch noch aus und verletzte sich am Handgelenk. Glücklicherweise war Esther dabei und unter tatkräftiger Mithilfe aller versorgte sie Hans und schiente provisorisch seinen Arm. Wir entschieden gemeinsam, dass Barbara und Luzia mit Hans zurück zum Gotthard gehen und der Rest der Gruppe den Weg alleine fortsetzt. Esther kannte den Weg gut und wir hatten diverse Navigationsgeräte mit der eingespeicherten Route dabei. Ausserdem war die Wetterprognose für den Rest des Tages gut.

Nachdem die drei gegangen waren, stiegen wir zuerst 300m hinunter ins Guspital. Durch "das hintere Loch" ging es dann wieder 400 Höhenmeter hoch Richtung Gafallenlücke. Der Weg zur Lücke bestand grösstenteils aus Fels, Geröll und einigen Schneefeldern und wir waren froh, war es nicht zu heiss. Bei einem der vielen Seen unterwegs machten wir Pause und Silvia nutzte die Gelegenheit für ein Bad im kalten Wasser.

Um etwa 14 Uhr erreichten wir die Gafallenlücke auf 2800m, bevor wir auf der anderen Seite den mit Ketten und Metalltritten gesicherten Abstieg in Angriff nahmen. Unterhalb des Gemsstocks bogen wir rechts ab in Richtung Tal. Wir passierten noch weitere schöne Bergseen und etwas später konnten wir endlich die Vermigelhütte sehen. Die Aussicht auf den Apéro (und das überzählige Dessert von Hans) verliehen uns Flügel und wir kamen fast zeitgleich mit Barbara und Luzia um etwa 16:45 Uhr bei der Hütte an. Die zwei kamen über die Strasse von Andermatt hoch, nachdem sie Hans auf den Zug begleitet hatten.

Sonntag, 25. August 2024; Vermigelhütte - Andermatt - Göschenen

Entgegen den Prognosen regnete es in der Nacht und das Wetter war neblig und feucht. So entschloss sich unsere Gruppe, wie die meisten auf direktem Weg Richtung Andermatt zu marschieren. Wir wollten den Tag aber noch etwas nutzen und Esther hatte die gute Idee, weiter bis nach Göschenen zu laufen. Da Luzia ein paar Jahre in Andermatt unterrichtet hatte, erfuhren wir unterwegs noch ein paar interessante Details über den geschichtsträchtigen Weg. Unsere Planung war perfekt und so erreichten wir in Göschenen auf die Minute genau den gleichen Zug wie die anderen Gruppen. Via Arth-Goldau und Luzern fuhren wir zurück und um 14:30 Uhr waren wir wieder in Olten resp. Zofingen.

Vielen Dank an das tolle Hüttenteam und alle im SAC Zofingen, welche diesen besonderen Anlass organisiert haben! Natürlich auch an Hans für die wie immer vorbildliche Organisation. Gute Besserung Hans und wir freuen uns schon auf die nächste Tour!

Text: Bericht: Marcel Lattmann