Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Tourenwoche Lauteraar

Sonntag 14.7.19: Anreise zur Gaulihütte

Wir sechs «Türeler», darunter auch einer von der Sektion Aarau, reisten gemeinsam mit dem Zug nach Meiringen. Dort wartete bereits unser Bergführer, Bruno Schläppi, mit dem Alpentaxi auf uns. Der Hüttenzustieg startet im abgelegenen Urbachtal, welches hinter den Engelhörnern ist. Der Hüttenparkplatz liegt auf 880 m.ü.M., die Gaulihütte auf 2205 m.ü.M.. Eine gute Möglichkeit Fahrt aufzunehmen für die kommenden Tourentage. Der Wanderweg führte uns durch Wälder und Wiesen, am Mattenalpsee vorbei ins hochalpine Gelände. Bei typischen Julitemperaturen kamen alle ordentlich ins Schwitzen, abgesehen vom Bergführer. In der Gaulihütte angekommen entspannten wir uns auf der Terrasse bei einem Bier mit «Chäsbrätel». Die Hütte war gut besetzt , wir durften uns alle auf eine Nacht im vollen 30er Schlag freuen.

Montag 15.7.19: Hangendgletscherhorn Normalroute

Nachdem sich am Sonntagabend abgezeichnet hatte, dass der Montag ein eher regnerischer und verhangener Tag werden sollte, war um 07.00 Uhr Tagwache. Schliesslich zogen wir erst um 09.00 gen Hangendgletscherhorn. Von der ursprünglichen Variante, den Berg via Chammligrat zu besteigen, sind wir abgekommen, da der Flechtenbewuchs auf den Felsen wohl zu einer Rutschpartie verkommen wäre. Wir erreichten den Gipfel deshalb auf dem Normalweg. Im stockdicken Nebel war die Sicht gleich Null. Eine halbe Stunde später, als wir uns im Abstieg auf dem Hangendgletscher befanden, riss der Himmel auf und die Sonne zeigte sich. Immerhin, verregnet wurden wir nicht.

Dienstag 16.7.19: Hüttenwechsel ins Lauteraar über Grienbärgligrat - Ewigschneehoren

Nachdem wir uns an den ersten beiden Tagen warmgelaufen hatten, stand heute die Überschreitung von der Gaulihütte über das Ewigschneehore zur Lauteraarhütte auf dem Programm. Um 5 Uhr setzte sich die Gruppe bei wolkenlosem Himmel in Bewegung und kurz nach Sonnenaufgang befanden wir uns bereits auf dem Gauligletscher und begutachteten die Überreste der Dakota, ein amerikanisches Flugzeug, welches am 19. November 1946 auf dem Gauligletscher «gestrandet» war. Wenig später befanden wir uns auf dem Grienbärgligrat und pünktlich zum Mittagessen schliesslich auf dem Ewigschneehore. Nach einer kurzen Pause ging es weiter über den Gaulipass hinunter auf den Lauteraargletscher. Da es sich grösstenteils um Schuttgelände und Schneefelder handelte, erforderte der Abstieg höchste Konzentration. Unten angekommen ging es dem Lauteraargletscher entlang hinüber auf den Unteraargletscher. Nach gut 10 Stunden Marschzeit, 1200 Höhenmeter und 15 km Distanz erreichten wir den Leiterweg und erklommen die letzten 548 Tritte (wir danken Fabian fürs Zählen). Bei der Lauteraarhütte wurden wir von Stefan und Claudia herzlich empfangen und genossen den Rest des Tages auf der Terrasse.

Mittwoch 17.7.19: Bächlistock

Um 4.30 Uhr versammelten sich alle beim Frühstück. Das heutige Ziel ist der Bächlistock. Um 5.00 Uhr gingen wir los Richtung Triftbach. Unser erstes Ziel ist die Fellenberglücke auf gut 3'000 Meter. Um 8.00 Uhr kamen wir bei dieser an. Nun wurde vom Lauf- in den Klettermodus gewechselt und der Genuss konnte beginnen! Gleich zu Beginn kam es zur ersten schwierigen Stelle die alle, wenn auch zum Teil mit einem mulmigen Gefühl, meisterten. In schöner Kletterei kamen wir um 11.30 Uhr auf dem Westgipfel an. Nach einer stärkenden Pause traten wir den Abstieg, zuerst über den Grat, anschliessend über die Süd-West-Wand an. Nach schöner und lustiger 'Abfahrt' über den Schnee ging es auch schon wieder Richtung Hütte zum feinen und stärkenden Bier. Bei schönem Wetter liessen wir im Lauteraar den gelungenen Tag ausklingen.  

Donnerstag 18.7.19: Hienderstock O-W Überschreitung

Nach den obligaten Vorbereitung und der Nahrungsaufnahme ging es diesmal um halb sechs Uhr los. Und zwar sofort steil: gleich hinter der Hütte ging es auf schmalem Pfad dem Schnee und Eis entgegen. Nach einer Stunde erreichten wir das erste Schneefeld und eine halbe Stunde später den Vorderen Triftgletscher. Danach ging es über stetig steiler werdende Schneefelder dem Grat entgegen. Dank des griffigen und trittfesten Schnees und dem unermüdlichen Stufenschlagen von Bruno konnten die Steigeisen im Rucksack bleiben. Die Kletterei am Grat war fantastisch: griffiger, zackiger Granit, ein fantastisches Panorama auf Gletscher und Berge und weit und breit keine andere Menschenseele. Nach etwas mehr als 4h hatten wir dann den Gipfel erreicht. Anschliessend ging es weiter dem Grat entlang, bis zur Ausstiegsstelle, welche wir per Abseilen bewältigt haben. Über Gletscher und Schneefelder ging es schnell, teils unfreiwillig zu schnell, wieder hinab auf den Triftgletscher. Danach folgten wir auf gut markiertem Weg dem Triftbach zurück zur Lauteraarhütte, wo wir rund 8h nach Abmarsch wieder ankamen. Das Bier schmeckte wie immer ausgezeichnet, besonders nach einer Tour bei durchaus durstig machendem Wetter

Freitag 19.7.19: Heimreise über Brandlammhoren oder Hüttenweg

Die Entscheidung, welche der beiden Ausstiegsrouten wohl lohnender sei, war nicht leicht. Speziell für diejenigen unter uns, welche den Hüttenweg noch nie begangen hatten, war das eine schwere Entscheidung. Schliesslich halbierten wir die Siebenergruppe so gut als möglich. Fabian führte die 'Frischlinge' dem Grimselsee entlang ins Summerloch. Der Ausstieg geht ja neu nicht mehr über die Staumauer, da diese für die kommenden paar Jahre eine Baustelle ist. Aber auch der Abstieg ins Summerloch ist bestens ausgebaut und die 'Wandergruppe' bestätigte immer wieder, wie toll der Hüttenweg und wie reichhaltig die Flora entlang des Sees doch sei.

Die 'Klettergruppe' zog um 4.25 gegen das Brandlamm. Den Einstieg zum Südgrat erreichten wir nach etwas weniger als 2 Stunden. Dort ging es mit Klettern über den griffigen Grat gegen den Gipfel. Bohrhaken finden sich an den Schlüsselstellen und ansonsten bietet der Grat genügend Zacken zum Sichern. Um 8.00 kam die Gipfelrast, was unseren Bergführer zum ersten Mal erstaunte: Wir hatten den Gipfel ½ Stunde schneller erreicht als erwartet. Bisher hatten wir immer etwas länger gebraucht, als gedacht, aber wie sagt man doch: Übung macht den Meister. Über den Nordgrat ging's zur Abseilstelle und über diese direkt auf das noch reichlich ausgebildete Schneefeld. Über diese konnte der ganze Hang bis zum Bächlisbach abgerutscht werden. Den Bach zu überqueren war nicht ganz einfach, da die reichlich ausgebildeten Schneefelder auch reichlich Schmelzwasser lieferten. Irgendwie gelang die Überquerung dann doch noch trockenen Fusses und um 10.00 Uhr setzten wir uns in der Bächlitalhütte zum Znüni: Die Linzertorte sei angeblich unübertroffen. Der Abstieg von der Znünirast führte uns über die Schwemmebene im Bächlisboden zur Staumauer des Räterichsbodensees. Beim Bahnhof Meiringen vereinigten sich dann die beiden Gruppen zur Heimreise wieder.

Mit strahlenden Augen und sonnigen Herzen reisten wir nach einer eindrücklichen Tourenwoche mit dem ÖV zurück nach Zofingen.

Beat, David, Dieter, Fabian, Marco, Roger