Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

TourenreglementPDF
Wichtige Telefonnummern und LinksINFO
Bitte Fotos und Tourenberichte senden antourenbericht@sac-zofingen.ch
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Ski-TW1 Trift

Sonntag, 14. April: 'Kein Durchblick'
04.30 Uhr Abfahrt in Zofingen. Auf dem Brünigpass ist die Strasse schneebedeckt. 6 Uhr Treffen mit Bruno Schläppi in Innertkirchen. Die Fahrer verschieben unsere zwei Autos in die Handegg am Grimselpass. Die Zurückgebliebenen sind dankbar über einen geheizten, offenen Raum des Touristen Büros. Kurz nach 7 Uhr fährt uns das Postauto nach Obermad. Hier starten wir unsere Tourenwoche auf der alten Sustenpass-Strasse. Wir bestaunen die filigranen Eisformationen an den Bäumen. Erster Halt im Steingletscher mit Kaffee und Kuchen. Bald marschieren wir im stockdicken Nebel bis zur Tierbergli Hütte, 2795m. 1600 Höhenmeter mit den schweren Rucksäcken - wir sind froh, es geschafft zu haben. Als alleinige Gäste erhalten wir ein Käsefondue zum Nachtessen. Früh sind wir in den Federn.


Montag, 15. April: 'Vom Winde verweht'
Frühstück um 6 Uhr, Abmarsch um 06.45 Uhr. Um 11 Uhr erreichen wir das erste Ziel, das Sustenhorn, 3503m. Stahlblauer Himmel, herrliche Aussicht, aber konstanter stürmischer, kalter Wind. Wir sehen, wie sich die Umgebung mit dem Rückgang des Gletschers verändert hat. Das Gwächtenhorn, 3404m, ist unser zweites Ziel. Beide Gipfel sind bequem per Ski erreichbar. Nervenkitzel während der Abfahrt auf der Nordseite. Bruno löst hinter sich ein (Trieb-) Schneebrett aus. Deshalb machen wir Abstände. 


Dienstag, 16. April: 'Anfell-Marathon und Hängebrücke'
Start mit der Abfahrt durch den Gletscher. Bruno wählt eine andere Route als üblich. Wir fellen an zur Steilimi. Langes, beschwerliches Abrutschen, die Oberschenkel brennen. Später angenehmere Fahrt auf tragendem Schnee. Es folgt zu Fuss die mühsame Querung einer frischen Gerölllawine. Über zwei Metallleitern erreichen wir die Trift Hängebrücke. Die Windegg Hütte lassen wir rechts unten liegen und nehmen eine Direttissima, u.a. auch durch ein fast überhängendes Couloir. Zuerst nochmals eine Abfahrt und dann ein nicht enden wollender heisser Aufstieg zur Sacklimi. Sulzabfahrt und holprige Querung zur Trift Hütte, 2520m. Die zwei Hüttenbuben Leo und Till, drei und zwei Jahre alt, empfangen uns mit einem Willkommenstrunk und Guezlis. 


Mittwoch, 17. April: 'Die Gelmer Runde'
Start wie üblich um 06.45 Uhr. Abfahrt und Traversierung oberhalb des 'Obre Absturz' Richtung Südwest. Anschliessend Aufstieg Richtung Gwächtenhorn bis kurz unter den Gipfel. Auf losem Gestein knifflige Umrundung eines Felssporns und anschliessend kurzer Fussaufstieg zum Strahlhorn, 3155m. Spektakuläre Abseil-Aktion, rückwärts auf den Skiern, durch ein teilweise vereistes Couloir. Wunderbare Sulzabfahrt Richtung Gelmerhütte, genauer zum Punkt 'Obrist Diechter'. Ohne Spitzkehren rauf zur Diechterlimi. Psychologisch ein nicht einfacher Aufstieg. Und heiss ist es. Die Limi entpuppt sich als Zwischenziel. Vom Passübergang umrunden wir in nördlicher Richtung das Diechterhoren. Die Gruppe steigt auf zum Wintergipfel. Manuel und Bruno steigen zu Fuss weiter auf den Sommergipfel, 3388m. Abwechslungsreiche Abfahrt zurück zur Hütte. Ca. 1900 Höhenmeter und 23 Kilometer - es war ein langer Tag.


Donnerstag, 18. April: 'Aktive Erholung'
Ausschlafen und Frühstück um 7 Uhr. Aufgrund der engen Platzverhältnisse gibt es Wartezeiten - auch vor den beiden WCs. Wieder sind wir alleine unterwegs in der weiten Gletscherwelt. Heute angenehme Temperatur. Nach ca. 1000 Höhenmeter stehen wir um 11.15 Uhr auf dem Gipfel des Maasplanggstocks, 3353m. Windstill, herrliche Aussicht, im Süden bewölkt - wir geniessen 45 Minuten Gipfelrast. Perfektes Timing für die Schneequalität der Abfahrt. Bereits um 13 Uhr sind wir zurück in der Hütte. Gemütliches Zusammensein, Genuss der feinen Küche, plaudern und frieren vor der Hütte, waschen, nähen, pflegen - für alles ist Zeit vorhanden.


Freitag, 19. April: 'Es bitzeli vun Allem' (Haslidütsch)
Nach der herzlichen Verabschiedung durch das Hüttenwartspaar Nicole und Turi starten wir nach 6 Uhr. Sehr langer und kalter Aufstieg zur Unteren Triftlimi. Bruno pokert: Die Variante mit der Abfahrt über den Rhonegletscher im Nebel wird verworfen. Wir wählen den Zick-Zack Aufstieg zum Tieralplistock, 3383m. Bruno hat richtig entschieden: Die Abfahrt ist bei bester Sicht und wunderbar. Ein schönes Highlight ist auch die Querung des gefrorenen Gelmer Stausees. Über Stock und Stein, durch Wald und Wiese runter zum Parkplatz 'Chöenzetennlen' (original Hasli-Dialekt) auf der Grimselpass-Strasse. In schweisstreibenden 2 ¼ Stunden Aufstieg in die Bächlital Hütte, 2330m. Wir geniessen einen guten Tropfen Wein zum Abschluss und dinieren wieder ganz fein - so wie (fast!) immer.


Samstag, 20. April: 'Gipfelstürmer'         
Die Hütte ist voll besetzt, es ist Ostersamstag. Wir lassen den anderen Gruppen den Vortritt. Dafür gehen vor uns der Kaffee und das Birchermüesli aus. Nachschub wird jedoch bald geliefert. Wir starten pünktlich um 07.20 Uhr zu unserer Abschlusstour. Zuerst fahren wir zur Talsohle ab, weil im harten Schnee keine brauchbare Spur vorhanden ist. Später zieht Bruno seine eigene Spur, ohne Spitzkehren, den Hang hinauf. Die letzten Meter schultern wir die Skis zu einer Lücke ohne Namen Pkt. 2737m. In drei Dreier- Seilschaften klettern wir auf den Chliin Diamantstock, 2839m. Die Verhältnisse sind ideal - wir brauchen keine Steigeisen. Es hat überall gute Tritte und Griffe im stabilen Felsen. Ein letztes Mal geniessen wir die schöne Aussicht, auch rüber zur Gruebenhütte, wo wir früher schon mal übernachtet haben. Wir queren möglichst lange auf den Skis, müssen jedoch zur 'Undri Bächlilicken' hoch nochmals anfellen. Steil, teilweise über Felsen, rutschen wir die ersten Meter hinter der Lücke runter. Dann folgen sehr schöne Hänge bei bestem Sulzschnee. Ganz zum Schluss, vor dem Parkplatz des EW Hangholz, unterhalb der Handegg, erwartet uns ein herausfordernden Waldstück. Viele Bäume stehen uns im Weg! Ruth und Lili erwarten bereits ihren Ehemann bzw. Vater. Wir entledigen uns den übel riechenden Skischuhen und Socken und fahren gleich nach Gutannen ins Restaurant Bären. Hier lassen wir unsere Tourenwoche ausklingen.


Herzlichen Dank an Bruno für die sichere Führung und Günter für die Organisation. Dank auch an die Seilträger und Autofahrer. Es war eine tolle, vom Wetterglück begünstigte, Woche. Mit dabei waren und Inputs für den Bericht haben gegeben: Manuel, Regula, Nadine, Hans, Luzia, Rolf, Günter und Yvonne.