Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

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Ski TW 1 Berner Oberland

12. April, Anreise - Spruch des Tages: 'Sicht ist gar nicht so schlecht'
In Rekordzeit von 3 ½ Stunden erreichen wir das Jungfraujoch. Der neue Eiger Express und die dazugehörenden Terminals sind sehr modern und praktisch. Wir sind immer vor dem garstigen Wetter geschützt. Die 5-Stern Toilettenanlage können wir alleine geniessen - das Joch ist verwaist. Punkt 11 Uhr, nach Kaffee und Nussgipfel, starten wir bei bestem Pulverschnee in unsere Tourenwoche. Abfahrt in teils dichtem Nebel zum Konkordiaplatz. Dank unserem Bergführer Bruno und seinen Kompasskenntnissen finden wir zielstrebig den Beginn der fast endlosen Himmelsleiter zur Konkordiahütte. In der schwach belegten Hütte geniessen wir Älpler Makronen.

13. April, Wyss Nollen, 3586m - Spruch des Tages: 'Noch 30 Minuten bis zum Gipfel'
Gut geplant haben wir gestern unsere Skis, mitsamt den Fellen, unten an der Treppe deponiert. Kalter Aufstieg mit Rückenwind zur Grünhornlücke. Endlich wärmende Sonnenstrahlen. Tolle Abfahrt zum Fieschergletscher. Depot mit den schweren Sachen, dann endloser, pausenloser Aufstieg (der Führer wollte uns testen) zum Wyss Nollen. Herrliche Aussicht. Ideale Hänge für die Abfahrt mit gut fahrbarem, windgepresstem Pulver. Gegenanstieg in die Finsteraarhornhütte. Ankunft um 14.30 Uhr. Obligatorische Käseschnitte kann gerade noch bestellt werden. Leider zu viel Wind, zu kalt und zu wenig geschützte Ecken für eine Siesta auf der Terrasse. Sehr feines Essen (alle vier Nächte) heute mit Fleischvögeln zum Znacht.

14. April, Agassizhorn, 3946m - 'Langsam Schritt für Schritt'
Ausgeschlafen bis 06.45 Uhr. 7 Uhr Frühstücksbuffet. 7.45 Uhr Abmarsch, dann Abfahrt bzw. Abrutschen auf den Gletscher hinunter. Imposanter, kräftezehrender Aufstieg zwischen Gletscherabbrüchen. In drei Seilschaften werden in gutem Trittschnee, steil hinauf, mindestens 200 Höhenmeter auf das Agassizhorn zurückgelegt. Ca. 13 Uhr Ankunft auf dem Gipfel. Phänomenale Aussicht vom Tödi bis zum Mont Blanc. Relativ gute Abfahrt und um 14.30 Uhr sind wir zurück in der Hütte.

15. April, Finsteraarhorn, 4274 und Genussprogramm
Spruch des Tages: 'Wir sind langsam (Bruno), aber mit Vollgas (David) unterwegs'
Drei Teilnehmer verzichten, wegen fehlenden Seilschaftsführern auf das Finsteraarhorn und wählen das Genussprogramm. Unter kundiger Führung von Günter steigen wir in eine Mulde unterhalb des Grünhorns hoch. Wir werden von tollen Verhältnissen verwöhnt und erreichen bereits um die Mittagszeit wieder unseren Stützpunkt.
Für die restlichen sechs Kameraden geht es um 07.15 Uhr gleich neben der Hütte steil hinauf zum Frühstücksplatz - die Harscheisen von Anfang an montiert. Kurze Ski-Tragpassage und wieder steil hinauf auf gut präparierter Spur zum Hugisattel, Ankunft dort um ca. 10.30 Uhr. Wir Frauen dürfen uns bei Bruno anseilen. Hans F. führt David und Rolf. Teilweise ausgesetztes und konzentriertes Gehen im schwierigen Gelände ist angesagt. Gipfelankunft um ca. 12.40 Uhr. Heute trübt der Nebel die Aussicht. Relativ harte, aber passable Abfahrt bis direkt oberhalb der Hütte, wo wir genau acht Stunden später dankbar, gesund und munter ankommen.

16. April, Grosses Wannenhorn, 3906m - Spruch: 'Messerscharfer Grat'
Frühstück 6 Uhr. Herrliches Morgenrot beim Betreten der Terrasse. Pulverschnee Abfahrt zum Gletscher hinunter. Nicht alle Felle ertragen die Kälte - gottlob gibt es Tape. Bruno zieht seine Spur durch 10-15 cm Neuschnee immer höher hinauf. Die Sicht aufs mächtige Finsteraarhorn beeindruckt auch heute wieder. Der Weg zum Gipfelhang führt über einen schmalen ausgesetzten Rücken. Gratulationsrunde um 11 Uhr. Super Pulverschneeabfahrten zwischen den Spalten. Der Weg zurück zur Hütte zieht sich und gibt erstmals warm. Rösti und Käseschnitten werden bestellt und in der Jass Runde gibt es zwei Matchs.

17. April, Hinteres Fiescherhorn, 4025m - 'Die Steigeisen von Hans W. gehen in Pension'
Start bei minus 17 Grad Celsius - nichts Neues! Flaches Herantasten an den gefährlichen Gletscherabbruch. Zügiges Vorbeimarschieren ohne Stopp. Zu Fuss, mit Steigeisen, in drei Seilschaften auf das Hintere Fiescherhorn. Windstille Ecke auf dem Gipfel gefunden. Die Schlüsselstelle befindet sich beim sehr steilen Hinuntersteigen, vom Fieschersattel zum Gletscher, mit aufgebunden Skis. Pulverabfahrt zwischen den Spalten. Ca. zwei Stunden Gegenanstieg bei 9 Grad plus = sehr warm, zur Mönchsjochhütte. Um 15 Uhr sind wir die ersten ankommenden Gäste. Später wird es sehr laut in der Gaststube. Immerhin: Der 10-er Schlag gehört uns alleine. Die WCs sind draussen. Der Blick auf den unglaublichen Sternenhimmel entschädigt für das kalte Aufstehen mitten in der Nacht!

18. April, Ischmeer Abfahrt - Spruch: 'Nur eine Abfahrt!'
6 Uhr Frühstück mit Sonntagszopf - fein. Kurze Abfahrt bei immer noch windigem, aber schönem Wetter. Aufstieg zum namenlosen Sattel. Dann faszinierende Abfahrt über das Eismeer, vorbei an den Felsenfenstern der Jungfraujoch Bahn. Laut Bruno fahren wir alle ziemlich steif runter. Hans W. verdreht sich im steilen Hang das Knie. Bruno kämpft sich durch das Funkloch zur Rega vor. Nach ca. 40 Minuten, um 09.50 Uhr, trifft der Rega Heli bei Hans und Bruno ein. Wir anderen sind mit einer Gruppe von Welschen bereits bis vor den Stollen abgefahren. Schwierige 10 Meter hohe Platte bis zum Stollenloch muss überwunden werden. Der welsche Bergführer und sein Aspirant sichern die Traverse - herzlichen Dank den zwei Helfern. 2 km Marsch durch den Stollen mit Gegenverkehr von zwei Gämsen. Das Postauto fährt gerade vor, als wir den Stollen neben der Haltestelle 'Gletscherschlucht' bei Grindelwald verlassen. Wir verabschieden uns von Bruno in Interlaken. Hans meldet per SMS aus dem Notfall: 'Verdacht auf gerissenes vorderes Kreuzband'.  Schade, dass dies noch passieren musste. Die Tourenwoche war vom Wetter begünstigt und wir schauen gerne zurück. Herzlichen Dank Bruno, Günter dem Organisator, den Seilträgern und allen für die gute Kameradschaft.

Aufgezeichnet von uns allen: Melissa, David, Rolf, Hans W., Hans F. Günter, Matthias, Yvonne