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Kultur-Tour: Amiet-Hesse Weg

Pfingstsonntag, 20. Mai 2018

Für einmal nicht zu Gipfel und Fels, sondern zur Abwechslung zu Kultur und durch bäuerlich weite Landschaft führte uns Willy Hartmann auf seiner sorgfältig vorbereiteten Tour. Start war in Riedtwil, im Oberaargau, bei noch kühlem, wolkigen Wetter, das uns treu blieb bis am Nachmittag die Sonne den Rückweg vergoldete.
Ebenaus ging es zuerst in Mutzgraben, vorbei an uralten Bauernhäusern, die behäbig auf hunderte Jahre alten verzapften Eichenschwellen hocken. Das war einer der ersten Hinweise Willys, ein Augenöffner für all das weitere Sehenswerte das uns auf dem Rundweg begegnete.
Hinten im engen Tal, in das all die Wasser der umliegenden Wälder zusammenfliessen, stäubt ein Wasserfall. Nicht mächtig, aber immerhin der höchste im bernischen Oberaargau.
Von dort ging's steil hinauf durch den Wald und dann öffnete sich der Blick auf eine weite Hochebene, Wiesen und Felder und prächtige Gehöfte rund um Oschwand, das kleine Bauern-Dörfchen, Mittelpunkt der weiten Landschaft und der Lebenswelt der beiden Maler Amiet und Hesse.

Hermann Hesse kennt man als einen der prägendsten Dichter des vergangenen Jahrhunderts, Nobelpreisträger sogar, und Cuno Amiet als einen der wichtigsten Maler dieser Zeit.  Bruno Hesse, den Maler, kennen die wenigsten. Bruno Hesse war der Sohn seines grossen Dichtervaters. Als Junge wurde er vom Vater bei Amiet zur Pflege abgestellt, als die erste Ehe seiner Eltern in die Brüche ging. 
Dort, in der farbigen Umgebung seines Pflegevaters, ergriff ihn die Liebe zur Malerei. An verschiedenen Kunstschulen liess er sich weiter ausbilden und wurde wie sein Gönner Amiet zu einem bedeutenden Landschaftsmaler. Der Lebensmittelpunkt der beiden Maler blieb zeitlebens das Bauernnest Oschwand und Spych und seine Umgebung, hier lebten sie und hier malten sie.
Die Tour führte uns in grossem Bogen rund um diesen Mittelpunkt durch Felder, Wiesen und Wälder, vorbei an 8 Stationen, Stelen, an denen mit Bildern und Texten die Welt und das Wirken der beiden Maler erläutert wird.
Für einen stündigen  Aussichts-Umweg verliessen wir diese Spur und wanderten hinauf zur Juchtenegg. Ein weiter Blick über das Mitteland nach Norden tut sich da auf. Aber leider blieb uns die ganz grosse Aussicht bis in die Vogesen verwehrt - zu viel nebliges Gewölk verschleierte die Landschaft.
Am Schluss landeten wir in Oschwand zum Schlusskaffee, nachdem wir uns beim Spargel-Housi noch mit grünen Spargeln eingedeckt hatten. Und weil man uns im Wirtshaus  keine verdiente Torte bot, und weil der Riedtwiler-Bus zwischen zwei und drei pausiert, machten wir noch eine Schleife zurück nach Spych, zum Brunch auf dem Bauernhof und dort gab es jede Menge bunte Torten.
Das war eine wirklich erlebnisreiche Kulturtour die uns Willy geboten hat und seine Hinweise auf besonders Bemerkenswertes schätzte ich ganz besonders. Schade, dass nur fünf Leute an seiner Pfingsttour teilnahmen, die aber waren dafür besonders interessiert und dankbar.
Walter Roth