Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

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Ski - TW 2 Silvretta

Montag, 19. März 2018

Walti, Peter, Marco, Peti, Michael und ich trafen uns zur gemeinsamen Weiterreise im Bahnhof Zürich und in Landquart kam dann Res, unser Bergführer, noch dazu; fehlte nur noch Yvonne. Sie wartete beim Bahnhof Guarda auf uns, da sie das Wochenende schon im Engadin verbrachte. Nach kurzer Busfahrt ging es dann bei windigem und kaltem Wetter Richtung Tuoihütte weiter. In der Hütte angekommen, konnten wir uns in der gemütlichen Gaststube aufwärmen und verpflegen. Am späteren Nachmittag frischte Res mit uns die Seilhandhabung auf, damit wir in den kommenden Tagen gewappnet sind. Nach dem Abendessen zeigte uns Res auf der Karte noch die Tour für den morgigen Tag; unser Ziel, die Jamtalhütte.

Heidi Chétien

 

Dienstag, 20. März 2018

Tuoihütte (2250M.ü.M.) zur hinteren Jamspitze (3155M.ü.M.) weiter zur Jamtalhütte(2165M.ü.M.)

Distanz:                  14km

Höhenmeter:           1314m

Zeit in Bewegung:   4h 17min

 

Das schlechte Wetter vom Montag hat sich gelegt und wir konnten bei Sonnenschein, aber auch sehr kalten Bedingungen unsere erste Ganztagestour starten.

Durch die starken Winde entstanden grosse Schneeverwehungen welche Res aus Sicherheitsgründen zwang die hintere Jamspitze nicht direkt, sondern via Furcletta von der Jamtalferner Seite heranzugehen. Dieser Entscheid entpuppte sich nach Erreichen des Passes als perfekt und wir konnten bereits nach ca. 2h Aufstieg die ersten Schwünge in unbefahrene Hänge wagen. Der anschliessende Schlussaufstieg zur hinteren Jamspitze wurde dann ohne grösseren Pausen bewältigt. Nach dem Gipfelfoto folgte die beinahe endlose Abfahrt in unbefahrenen Hängen bis zur Jamtalhütte bei welcher wir anschliessend auf den genialen Tag anstossen durften… ;-)

Marco Schärer

 

Mittwoch, 21. März 2018 

Der Mittwochmorgen startete für die Meisten nicht ideal: der Restaurantbereich öffnete die Türen erst Punkt 7.00 Uhr. Die wartende Menschenmenge vor der Türe strömte in den Raum hinein und bestürmte gleich das Morgenbuffet. Wieder anstehen war angesagt. Nachdem nun alle sich satt gegessen hatten, trafen wir uns um erst 8.00 Uhr zum Abmarsch vor der Jamtalhütte. Es gingen etliche Gruppen in die gleiche Richtung wie wir, vor allem deutsches Militär mit einigen Gruppen war unterwegs. Unser Ziel von heute war der Ochsenkopf auf 3057m via der Tirolerscharte auf 2935m erreichbar. Das Wetter machte auch am heutigen Tag wieder prächtig mit und wir fanden beste Bedingungen vor. Die Tirolerscharte erreichten wir über den Jamtalferner-Gletscher. Wir machten ein Skidepot unterhalb des Gipfels, montierten die Steigeisen und bildeten drei Seilschaften. Beim Aufstieg bemerkte ein Teilnehmer plötzlich, dass sein Steigeisen am rechten Fuss fehlt. Er schaute nach unten und sah, dass es fünf Meter weiter unten im Schnee lag. Nach der erneuten Montage ging es weiter auf den Gipfel, wo wir eine Traumaussicht genossen. Nachdem wir wieder zum Skidepot hinabstiegen, machten wir uns bereit für die wunderschöne Abfahrt hinunter zum Tagesziel, der Wiesbadnerhütte auf 2434m. Kurz vor der Hütte hielt Res auf ca. 2600m an und machte den Vorschlag, nochmals in einem Seitental hochzusteigen und zwar über den Rauhkopfgletscher auf die Raukopfscharte auf 3030m, also nochmals gut 400m Aufstieg. Aber der Nachmittag war noch jung und wieder freuten uns nochmals auf eine Powderabfahrt bis zur Wiesbadnerhütte auf 2434m. Wir waren an diesem weiteren Traumtag Total 5h 15 min unterwegs auf einer Länge von 15.3 km und mit gelaufenen 1416hm. Wir genossen ein feines Plättli oder Dessert und für die schnelle Regeneration ein grosses Bier oder je nach Bedarf auch zwei. Einige entdeckten einen Duschraum und genossen eine wohltuende warme Dusche. Wir bekamen zwei Viererzimmer zugeteilt und somit war die Nacht auch etwas ruhiger.

Peter Ammann

 

Donnerstag, 22. März 2018

Dreiländerspitz 3197 mü.M.

Schon der Morgen zeigte: Dieser Tag würde sich von der besten Seite zeigen. Nach ausgiebigem Frühstück versammelten wir uns vor der Hütte bei frostigen Minusgraden und klarer Sicht. Also ideales Skiwetter um den Dreiländerspitz in Angriff zu nehmen. Wir waren sicherlich nicht die ersten aber auch nicht die letzten, denn wir wollten falls möglich noch vor dem grossen Run auf den Gipfel. Das Ziel die Dreiländerspitze war nur ca. 800 hm entfernt und so hatten wir einen eher ruhigen Tag geplant, um unsere Kräfte für den Hüttenwechsel am Freitag mit dem geplanten Zwischenstopp Piz Buin zu schonen. Im Schatten des Ochsentals machten wir uns auf den Weg um dann leicht rechts Richtung Ochsenscharte abzubiegen. Schon bald sahen wir unser Ziel und auch die Sonne liess sich blicken. Res ignorierte die steile Spur im Talboden und legte uns wie immer eine angenehme Aufstiegsspur mit optimaler Steigung. Der Schnee war vielversprechend und wir konnten erkennen, dass der Hang der Aufstiegsspur bereits vom Vortag sehr verspurt war. Der Zielhang unter der Dreiländerspitze war teilweise abgeblasen und hart. Statt Harscheisen zu montieren, beschloss Res 'einfach' einen Ski auszuziehen und brach uns mit dem Skischuh eine sichere Traverse bis zum Skidepot. Dort grub er uns dann auch noch ein Podest, so dass wir bequem und sicher die Steigeisen anziehen konnten. Die Rechnung ging auf, der Gipfel war noch relativ unbevölkert und so konnten wir ohne Probleme den Gipfel besteigen und die Aussicht geniessen.

Im Abstieg sahen wir dann weitere Gruppen und so beeilten wir uns etwas, um dem Gegenverkehr auszuweichen. Am Skidepot herrschte Chaos. Die ankommende Gruppe hatte unser Podest eingekreist und fand den Platz den sich Walter gestampft hatte sehr verlockend um ihre Skier abzuziehen. Ein Einzelkämpfer im Renndress Outfit, wollte sich den Pickel von Res unter den Nagel reissen, denn er hatte ja aus Gewichtsgründen keine Ausrüstung dabei. Dies wurde bestimmt und mit äusserst klaren Worten abgelehnt. Die Abfahrt war genial. Res fand den versprochenen Nordhang unterhalb des Gipfels mit unberührtem Pulverschnee und wir legten 8 parallele Spuren in diesen Hang. Äusserst rücksichtsvoll, dass unser Vorgänger in der Aufstiegsspur Richtung Hütte abgefahren waren. Auf einem Zwischenboden beschlossen wir, den Ruhetag zu ignorieren und die idealen Skibedingungen auszunutzen. So zogen wir denn die Felle erneut an und stiegen auf Richtung Piz Jeremias auf. Dabei konnten wir beobachten, dass auch unsere nachfolgenden Bergfreunde unsere Spur entdeckt hatten und unsere schönen parallelen Spuren mit weiten Kurven zerstörten. Schade um das schöne Bild des Gipfelhangs….

Aber wir hatten ja durch den erneuten Aufstieg noch weitere unverspurte Hänge vor uns - ein 'Sahnehäubchen' für jeden Skifahrer. Unter Gejauchze zeichneten wir nochmals 8 Parallelspuren in den Tiefschnee - und beschlossen, damit es nicht langweilig wird, noch 4 Zöpfe hinzuzufügen. Hätte auch fast geklappt, nur unsere Frauen haben kurze Haare und wussten wohl nicht so ganz was ein Zopf ist. Sah aber trotzdem imposant aus. Zum Schluss gab es noch die ideale Spur zur Hütte, so dass wir glücklich und entspannt nur kurz zu Fuss in der Radtrack Spur die letzten Meter zu Kaiserschmarrn und anderen österreichischen Spezialitäten zurücklegen konnten.

Michael Levis

 

Freitag, den 23.03.2018, Piz Buin

Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir pünktlich um 07h00 in der Wiesbadenerhütte unsere Tour zum Piz Buin. Über Nacht hatte es ca. 20 cm Neuschnee gegeben, es schneite noch immer leicht und war sehr kalt. Die Wolken hingen tief, die Sicht war schlecht und unser Bergführer Res war gefordert für uns durch den Nebel die richtige Route zu spuren. Er meisterte diese Aufgabe souverän und nach dem steilen Aufstieg zum Ochsentaler Gletscher entschied er sich diesen mit einer führenden 3-er Seilschaft zu begehen. Wir stiegen bis zum Einstieg zum Piz Buin bei der Fuorcla Buin auf ca. 3050m auf. Zur Kälte kam nun noch ein sehr unangenehmer Wind und der Nebel hatte sich auch nicht gelichtet. Bei diesen Bedingungen war es sinnlos die ca. 2-2.5 Stunden zum Gipfel und wieder zurück unter die Füsse zu nehmen - wir hätten eventuell sogar Erfrierungen riskiert. Wir entschlossen uns zuerst etwas abzufahren und dann zur Fuorcla da Cunfin aufzusteigen. Dann welch eine Überraschung an der Fuorcla: in Richtung Unterengadin schien die Sonne und es hatte nur eine leichte Bewölkung, der Wind war hier deutlich weniger störend, sprich wir hatten plötzlich ganz angenehmes Tourenwetter! Anstatt wie ursprünglich geplant jetzt zum Silvrettapass zu traversieren fuhren wir ab auf den La Cudera Gletscher um dort anzufellen und zum Verstanclator aufzusteigen. Nun folgte eine Pulverschneeabfahrt vom feinsten auf dem Verstanclagletscher/-tal bis auf eine Höhe von ca. 2240m. Hier hiess es nochmals anfellen, um zur Silvrettahütte hochzusteigen. Bei dieser Hütte handelt es sich um ein sehr gemütliches, luxuriös ausgebautes Bijou. Die Hütte war früher in Privatbesitz und der damalige Besitzer hat eine schöne Stube, eine moderne Küche und Duschen eingebaut. Der heutige Besitzer SAC St. Gallen hat die Hütte noch erweitert und eine Sonnenterasse erstellt. Eine leichte Enttäuschung jedoch war für mich das Nachessen (Suppe, Salat und Spagetti mit Tomatensauce). Das Menü war zwar gut gekocht aber da sich bei uns im Laufe des Tages auch ohne Gipfel wieder ca. 1200 hm angesammelt hatten, hätte ich mir etwas Fleisch gewünscht - und wenn auch als Bolognese.

Peter Jakob

 

24. März 2018, Abschluss

Bereits vor 7 Uhr ziehen wir als erste Gruppe los, unter einem stahlblauen Himmel, aber nochmals bei kalter Temperatur. Eine herrliche Arena, dieser Silvretta Gletscher. Wir lassen das ursprünglich geplante Silvrettahorn links liegen - es verspricht schlechte Schneequalität für die Abfahrt. Wir wollen nochmals Pulverschnee! Zuerst geht es relativ flach, die Sonne blitzt hervor, verschwindet aber oft wieder hinter dem Horizont. Am Schluss gilt es ca. 500 Höhenmeter in mindestens 20 Spitzkehren zu überwinden - der Hang scheint nicht aufzuhören! Der namenlose Gipfel am Ende des Chammgletscher hat zu viel Schnee. Wir begnügen uns, den Grat zu erreichen, wo nochmals eine fantastische Aussicht auf uns wartet. Ein Einzelgänger hat sich uns angeschlossen. Wir akzeptieren ihn, da er unsere Spuren im Pulverschnee nicht kaputt macht! Später queren wir rüber zum Verstanclagletscher, wo wie am Vortage, perfekter Pulverschnee auf uns wartet. Entlang des idyllischen Bachs, aus der Silvrettahütte sah der aus wie eine Strasse, geht es zurück in die Zivilisation. In Garfiun treffen wir auf Langläufer, Spaziergänger, Pferdekutschen und bald holt uns das Gotschna Taxi ab und bringt uns via Monbiel nach Klosters zum Bahnhof.

Eine tolle Tourenwoche ist unfallfrei zu Ende gegangen. Es bleibt zu danken: Res, für die sichere Führung und den Instinkt für unberührte Pulverhänge. Walti für die ganze Organisation. Peti und Marco für das Tragen der Seile während der ganzen Woche. Und allen für die gute Kameradschaft.

Yvonne Ruesch - Kobi