Touren

Die Teilnahme an einer Sektionstour erfolgt auf eigenes Risiko. Der Versicherungsschutz ist Sache der Teilnehmenden.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat die SAC-Wanderskala überarbeitet und neu gestaltet -> Link zur SAC-Seite

Beschreibung der Anforderungen: SAC Wanderskala Skala

TourenreglementPDF
Wichtige Telefonnummern und LinksINFO
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Ski - TW 3 Valle di Po

Samstag, 3. März 2018

Die Reise mit den drei vierradgetriebenen Personenwagen begann wie geplant bei Werni an der Frikartstrasse in Zofingen. Nass war es ennet dem Gotthardtunnel, und der Kaffeehalt wurde kurzfristig von der geschlossenen Raststätte Bellinzona-Nord nach Coldrerio verschoben, dank Mobiles und gespeicherten Telefon-Nummern der Kollegen in den andern Autos kein Problem!

Leichter Schneefall auf der Autobahn Richtung Mailand war für viele Einheimische kein Grund ihr Tempo anzupassen! Von Mailand Richtung Turin, auf der A4 bis Novara, wurde auch noch jeder Unvernünftige zur Raison gebracht. Vier Schneepflüge nebeneinander räumten die Autobahn (ca. 50 km) vor den langen Schlangen ungeduldiger Autofahrer. Wie viele Fahrzeuge waren wahrscheinlich mit Sommerpneus ausgerüstet? Ein Versuch, unser Mittagsrestaurant über die Verspätung zu orientieren, scheiterte. Es hatte die Anrufnummer kurzfristig geändert, viva Italia!

Trotzdem, das mehrgängige und speditiv servierte Essen mit Reisvariationen in der Riseria Oryza in Desana (Vercelli) war auch nach 13 Uhr hervorragend! Schon ein paar Jahre vorher, auf der Fahrt ins Valle Maira, hatten wir uns hier, im Zentrum des piemontesischen Reisanbaugebietes, verwöhnen lassen.

Die Weiterfahrt war anspruchsvoll, über die Autobahn bis in die Umgebung von Turin (Pinerolo) und dann übers Land waren die Strassen schneefrei, aber ungewohnte und überraschende Überholmanöver Einheimischer sorgten für etwas Hektik. Endlich in Ostana eingetroffen, schaufelten Kollegen bereits Parkplätze frei. Unser modernes Rifugio  Galabèrna (www.rifugiogalaberna.com) bot uns für eine Woche eine angenehme Unterkunft - der Blick aus den grossen Fenstern auf die tief verschneite Umgebung und zur Pyramide des Mon Viso war vielversprechend, und auch beim Essen und  Trinken kam niemand zu kurz . . .

Edi Meyer

 

Sonntag, 4. März 2018 Testa di Cervetto 2347 m.ü.M

Ausgeschlafen von der Anreise und gestärkt mit dem Morgenessen machten wir uns 08:00 Uhr abfahrbereit. Nach kurzer Anfahrt parkierten wir die Autos in der Nähe von Ruetto, ein weiter kommen auf vier Rädern war auf der tief verschneiten Strasse nicht mehr möglich. Dadurch wurde unsere Anfangstour um eine Stunde verlängert. Das Wetter zeigte sich trotz schlechter Voraussage von seiner besten Seite. Wir erreichten den Gipfel auf 2347 m.ü.M. nach 3 stündigem Anmarsch mit 2 kurzen Pausen und einem Aufstieg von ca. 1000 Hm. Auf diesem angelangt, eröffnete uns ein weiter Blick in die Po-Ebene und ein prächtiges Panorama der italienischen Alpen bis in das Gebiet Monte Rosa mit dem nahen Matterhorn. Während dem Aufstieg zeigte sich, dass es auf dem Rückweg verschiedene Schneelagen zu befahren galt. Von anfangs lockeren Tiefschnee bis leicht deckelartiger und zuletzt schwerer, fast sulziger Schneelage, bewältigten wir sämtliche Situationen ohne grosse Schwierigkeiten. Das einzige, die Oberschenkel brannten nach wenigen 100 Meter Abfahrt, dies möglicherweise der fehlenden Kondition oder Fahrtechnik. In der Unterkunft angelangt trafen wir uns zuerst an der Theke, um ein wohlverdientes kühle Bier zu geniessen, hatten wir doch für den ersten Tourentag schon einiges geleistet. Der Tag wurde später mit dem Apéro und Tourenbesprechung, einem reichhaltig servierten 4 Gang Menü, genügend Rotwein aus dem Piemont und einem Grappa abgerundet. Dass sich noch einige bis in den späten Abend hinein mit Jassen beschäftigten, gehört schon bald zur Gewohnheit. Der Start in die Tourenwoche war gelungen und so konnte nur noch auf weiteres Wetterglück gehofft werden.

Urs Lienhard


Montag, 5. März 2018 Punte Cardetta 2101 m

Es war nicht so einfach bei einer solch schlechten Wettervorhersage eine passende Tour zu finden. Gemäss Res, soll es heute eine kürzere Skitour mit dem Ausgangspunkt in Crissolo werden. Wie jeden Tag, pünktlich um 08:30 verliessen wir Ostana. Mit der Sesselbahn fuhren wir bis zur Station 'Aquila Nera'. Nach einer kurzen Abfahrt über die Buckelpisten vom Skigebiet in Crissolo verliessen wir die markierte Piste. Unser heutiges Ziel war 'Punte Cardetta'. Während dem Aufstieg begleitete uns zeitweise die Sonne und wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen und die herrliche Sicht auf das Valle di Po. Kurz vor 12 Uhr erreichten wir unser Ziel und der vorhergesagte Schneefall setzte ein. Nach einer kurzen Rast auf dem Gipfel, fuhren wir im Blindflug zurück nach Crissolo. Der Bruchkarst, die schlechte Sicht und die engen Waldpassagen waren die speziellen Herausforderungen von heute. Bevor wir die Rückfahrt nach Ostana antraten, liessen wir den Tag mit einem Bier oder Kaffee in einer warmen Gaststube in Crissolo ausklingen.

Edi Müller

 

Dienstag, 6. März 2018 Punta del Razil (2385 m)
Nach dem Schneefall am Montag hatte es in der Nacht aufgeklart und der Morgen versprach besseres Wetter. Res - unser Bergführer - hatte den unsicheren Wetter- und Temperaturverhältnissen entsprechend ein Tourenziel in der Nähe ausgewählt. Wir fuhren mit unseren Privatautos von Ostana über eine schmale kurvenreiche Bergstrasse, die durch hohe Schneewalmen gesäumt war, vorbei an kleinen verwaisten Weilern (borgate) und durch eine offene überdachte Vorkirche bis zur Alp Meire Durandini auf 1622 m. Hier machten wir uns mit den Tourenskiern startklar und stiegen zunächst gemächlich entlang eines Bergweges aufwärts. Schon bald zweigte Res ins offene unberührte Gelände ab und legte im tiefen Neuschnee eine Aufstiegsspur zum Colle Bernardo (2252 m) an. Im oberen steileren Teil galt es noch, eine Spitzkehre zu bewältigen. Nach einer kurzen Teepause ging es über flacheres Gelände weiter zur Punta Razil, die in unserer Wahrnehmung immer weiter weg rückte. Schliesslich erreichten wir den Gipfel. Da sich die Sichtverhältnisse zunehmend verschlechterten, starteten wir nach kurzer Gipfelrast zur Abfahrt: zunächst noch durch Pulverhänge bis zum Colle Bernardo, dann durch einen zunehmend aufgeweichten steileren Schneehang bis zum Bergweg, der uns wieder zum Ausgangspunkt zurückführte.
Hier erwartete uns eine Überraschung. Res und Kurt hatten am Vortag beim Rekognoszieren einen Agritourismo 'A Nostro Mizoun' entdeckt und unser Kommen am frühen Nachmittag angekündigt. Eigentlich hatten wir nur frisches Bier und eine Bretteljause erwartet. Umso überraschter waren wir, als wir einen gedeckten Tisch vorfanden und ein richtiges italienisches Menü vorbereitet war mit antipasto: formaggini con pesto, primo piatto: gewürzte tagliatine (sehr fein), secondo piatto: spezzatino di vitello mit gekochten Rüebli. Das Käsedessert liessen wir mit Blick auf unser Abendessen aus und beschränkten uns auf das Dessert dolce mit torta marroni und torta cioccolata. Abschliessend servierten uns die freundlichen Wirtsleute noch einen espresso und einen digestivo (Verdauungsschnaps) aus einer Auswahl von bereit gestellten Flaschen mit genziano, genepi, lavandina usw. Satt und zufrieden kehrten wir nach diesem reichhaltigen pranzo und einem Gruppenfoto mit Wirtin nach Ostana in unser Rifugio Galaberna zurück.

Helmut Messner

 

Mittwoch, 7. März 2018 Rocca Nera da Crissolo

Schon frühzeitig verlassen wir mit unseren Autos Ostana und fahren die schmale und kurvenreiche Strasse ins Nebental nach Oncino. Gleich nach dem Dorf wird die Strasse eng, steil und in engsten Kehren gewinnen wir an Höhe. Bald können wir an einem, am Vortag präparierten Parkplatz, unsere Autos abstellen. Gemütlich können wir auf einem Waldweg zu unserer Tour starten. Heute geniessen wir einen wolkenlosen Himmel und so wird es auch bald recht warm. Nach einer Teepause und Tenueerleichterung steigen wir über einen langgezogenen, nicht endend wollenden Bergrücken unserem Tagesziel entgegen. Weit unten sehen wir Ostana und unser gestriges Ziel. Nach rund 4 Stunden Aufstieg stehen alle auf der Rocca Nera. Die Aussicht ist schlichtweg grandios. Der Monte Viso 3841m steht beeindruckend vor unseren Augen. Wiederum geht der Blick auch zur Poebene, die jedoch zum Teil unter einer Nebeldecke liegt. Die vor uns liegende Abfahrt lässt uns nicht allzu lange verweilen. Res zeigt wiederum sein Gespür für Pulverschnee. So fahren wir nicht der Aufstiegsspur entlang, sondern über steile Nordosthänge in herrlichem Pulver dem Tal zu. Zum Schluss folgt noch die Schlüsselstelle, dem Wanderweg entlang, neben einem wild rauschenden Bergbach. Doch ohne Sturz gelangen alle wieder zu unserem Ausgangsort zurück. Wiederum erlebten wir einen herrlichen Tag im Quellgebiet des Po.

Kurt Hotz

 

Donnerstag, 8. März 2018

Testa Rossa (auch Punta Rasciassa genannt) 2664 m mit schönem Gipfelkreuz

Wir starten heute bereits um 7 Uhr in unserer Unterkunft (Galaberna) und fahren ca. ½ h zum Ausgangspunkt auf 1490 m.
Einige recht steile Abschnitte, insbesondere im oberen Bereich, erfordern grosse Vorsicht. Res muss uns denn auch mehrmals mahnen, wenn wieder Einer den Abstand nicht einhält. Um 10.30 Uhr, rund 400 m unter dem Gipfel, machen wir nochmal einen Halt. Die letzten Höhenmeter erfordern viel Slalom zwischen abgeblasenen Steinblöcken hindurch. 20 Hm unter dem Gipfel hat Res ein komfortables Skidepot eingerichtet, wir gehen zu Fuss zum Gipfelkreuz. 1200 m Aufstieg haben wir an diesem Tag geleistet.
Die Abfahrten im oberen und mittleren Bereich sind Top. Super Schnee mit ein paar recht steilen Abschnitten. Unten ist der Schnee zum Vergessen. Um halb Zwei sind wir wieder beim Parkplatz. Das Restaurant dort ist leider geschlossen, aber zurück im Refugio Galaberna gibt es eine Runde Bier, spendiert von Heinz. Der kann ja heute seinen 81ten feiern.
Diese Tour war vielleicht die Schönste von all den schönen Touren in dieser Woche.

Thomas Straub

 

Freitag, 9. März 2018

Bedingt durch die allgemeine Erwärmung wurde es immer schwieriger noch im Pulverschnee abfahren zu können. Unser Führer - Res Bieri - rekognoszierte am Vortag und wurde fündig. Sein Vorschlag: Wir gehen an die Quelle des Flusses Po.

Fahrt mit Auto bis Pian della regina, 1710 m. Aufstieg Lago Chiaretto, 2271 m und weiter zum Gipfel Pte. 2400 m SW vom See, mit Blick zum Mte. Viso. Abfahrt N Lago Fiorenza, Quelle Po, Pian del Re und zurück zum Ausgangspunkt. Wir hatten Glück, in den Nordhängen lag noch guter Schnee. Ein wunderschöner Abschluss bei sonnigem Wetter.

Vielen Dank an Res Bieri, Werner Heggli und nicht zuletzt an alle Teilnehmer für die gute Kameradschaft.

Heinz Bürklin