Gegen Samstagmittag begrüsste Larry Swanson die 8 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer zur Hochtour auf den Grassen am Bahnhof Zofingen. Die Reise von über
3 Stunden zum Ausgangspunkt der Tour führte über Luzern nach Meiringen. Dort bestiegen wir den Bus zur Fahrt über den Sustenpass bis zur Haltestelle Susten-brüggli. Das schöne Wetter machte schon hier die Aussicht auf die umliegenden Berge zu einem Genuss.
Für den Aufstieg von ca. 350 Hm zur Sustlihütte via Leiterliweg benötigten wir knapp 1 Stunde. Wie in Larry’s Tourenbeschreibung angegeben, ist die Hütte auf einer grossflächigen Schulter hoch über dem Meiental gelegen. Die prächtige Aussicht zeigt die Region mit u.a. Giglistock, Tierberg, Sustenhorn, Stucklistock und Fle-ckistock im Süden, im Westen den Fünffingerstöck. Im Norden konnten wir auch schon unser Ziel von morgen, den Grassen begutachten.
Die Sustlihütte sei unter anderem für die frischgebackenen Kuchen bekannt. Leider waren bei unserem Eintreffen diese schon fast ganz ausverkauft. Die Zeit bis zum Nachtessen verbrachten wir bei angeregten Gesprächen bei schönstem Sonnen-schein auf der Terrasse.
Sonntag: Tagwache 5.15 Uhr, Morgenessen 5.30 Uhr, Abmarsch 6.00 Uhr
Wieder bei wolkenlosem Himmel, die Sonne war schon aufgegangen, stiegen wir über den blau-weiss markierten Weg zum Stössenfirn und mit Steigeisen und Pickel zum Stössensattel auf. Der Gletscher war noch gut mit Schnee bedeckt, so dass nur wenige Spalten sichtbar waren. Dann weiter über den NE-Grat, abwechselnd über Gletscher und Felsweg und erreichten nach 3 ½ Stunden Marsch den 800 Meter höher gelegenen Grassen.
Schon nach dem Sattelübergang hatten wir eine eindrückliche Aussicht auf den Tit-lis. Sähe man nicht die Bergstation mit Restaurant und Sendeanlagen der Titlisbahn, würde man diesen berühmten Berg gar nicht erkennen, ist doch die markante Schneeflanke von Süden her nicht sichtbar. Man sieht dagegen die fast senkrechte Felswand, welche sich mächtig aus dem Wendengletscher zum Titlisgipfel erhebt. Die Aussicht gegen Norden zeigt das Engelbergertal und die Verlängerung zum Su-renenpass. Nach Westen sieht man weit in die Berneralpen und ins Gadmertal hin-unter. Wir genossen die Weitsicht sehr.
Danach stiegen wieder unter der kompetenten Leitung von Larry mehr oder weniger auf dem gleichem Weg talwärts. Nach einem kurzen Halt in der Sustlihütte dann via Sustlibach zum Sustlibrüggli hinunter. Dort brachte uns das Postauto nach Wassen und Göschenen.
Manchmal haben Zugsverspätungen auch ihr Gutes. So erwischten wir gerade noch die frühere Verbindung nach Luzern und mussten nicht eine Stunde im wenig einla-denden Bahnhof in Göschenen warten.
Ganz herzlichen Dank Larry für deine klare, ruhige und umsichtige Tourenführung, die es auch einem nicht so geübten Hochtourengänger, wie mir, erlaubte, gut mithal-ten zu können.
Text Erich Zubler
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