Bericht zur Eröffnung des neuen Lauteraarweges
Natur – Erlebnis – Geschichte, so lautete der Untertitel auf der Einladung zum Fest vom 22./ 23.08.14
Guido Hodel als Projektleiter begrüsste zuerst Pressevertreter und die geladenen Gäste in einem Saal des Hotel Grimsel - Hospiz. In einer interessanten Präsentation zeigte er auf wie die Klimaveränderung und der Gletscherschwund die SAC Sektion Zofingen zum Handeln gezwungen hat. Die Wegbauer hatten die Herausforderung angenommen und am 22. August konnte das Werk eingeweiht werden. In den letzten zwei Jahren wurde in aufwändiger Arbeit der Zugang zur Lauteraarhütte neu angelegt und saniert. Der Weg, der nun zur Hauptroute des Berner Wanderwegnetzes gehört, führt durch eine einmalige hochalpine Bergvegetation und ist für Wanderer, Hochtourengänger und Hüttenbesucher endlich wieder problemlos begehbar und familientauglich.
Während der Präsentation montierte der Präsident der Bernerwanderwege die neuen Wegweiser. Ein weiss-rot-weisser, der dem Grimselsee entlang zum Gletschertor führt und ein blauer der den Weg zur Lauteraarhütte weist.
Nach der Information begaben sich die geladenen Gäste zum Einstieg in die Wanderwege, überquerten die Staumauer und genossen bei schönstem Wetter den kurzen Abschnitt bis zur kleinen Terrasse nach dem Tunnel. Hier fand der kleine Festakt statt. Guido Hodel begrüsste die Vertreter der Projektgemeinschaft. Unser Präsident, Beat Weber, dankte der Projektgemeinschaft, dem Bauleiter René Wyss und Dominic Schild sowie dem Hüttenchef Jakob Schärer für die grossen geleisteten Arbeiten. Der Dank richtete sich auch an die Lehrlinge vom Baugeschäft Marti, die viele Schweisstropfen in ihrer Arbeitswoche hier vergossen. Der Schlussakt dieser kleinen Feier bildete das Aufmalen der ersten Wanderwegmarkierung auf diesem Wegabschnitt. Angefangen durch den Präsidenten der Bernerwanderwege und fortgesetzt durch alle Vertreter der Projektgemeinschaft.
Nach diesem kleinen Festakt machten sich die Gäste auf den Weg, um sich persönlich über die gelungene Arbeit ein Bild zu machen. Unterwegs erläuterte der Grimselranger der KWO Begebenheiten zur Natur, Stausee, Gletscher und zur Geschichte des Wegbaues. Im Bereich des neu angelegten Weges im Gletschervorfeld und auf der ehemaligen Gletscherzunge zeigte uns René Wyss, welche Arbeiten geleistet wurden. Er erwähnte auch, dass in diesem Abschnitt sicher in den nächsten 4 – 5 Jahren noch einige Arbeiten anfallen, da der vordere Toteisteil des Gletschers in dieser Zeit wahrscheinlich ganz abschmelzen wird. René erwähnte, dass ca. 2 km Weg instand gestellt und ca. 1 km neu angelegt wurden. Für diesen Wegabschnitt wurden 1520 Mannstunden aufgewendet und ca. 1200 Tonnen Stein von Hand bewegt. (ca. 30 Pickel- und Schaufelstiele gingen dabei in Bruch). Dabei waren Felsbrocken bis zu 6.5 Tonnen, die nur mit Hebeeisen aus dem Weg geräumt wurden.
Nach diesen Informationen erlebten wir den neuen Wegabschnitt Stufe um Stufe mit den Gedanken an die Kollegen und Lehrlinge, die diese strapaziöse Leistung hier vollbrachten. Und so erreichten wir in gut 4 ½ Stunden die Hütte. Hier wurden wir von Heinz und Katrin ganz herzliche empfangen. Bei einem wunderbaren Apéro hinter der Hütte genossen wir weisse Berge und Sonnenschein.
Nach einem feinen Nachtessen erlebten wir einen schönen Hüttenabend mit intensiven und anregenden Gesprächen. Müde und zufrieden krochen wir unter die Wolldecken und schliefen rasch ein. Am Morgen erwartete uns das obligate Hüttenfrühstück und danach nahmen wir den Rückweg unter die Füsse. Wir genossen nochmals den gut ausgebauten Weg zum Grimselhospiz. Allen die an diesem Projekt gearbeitet haben ein grosses Dankeschön.
Willy Hartmann
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