Wanderwoche Nauders, 7. September – 14. September 2013
Samstag 7. September
07.30 Uhr begrüsst Kurt Sägesser bei herrlichem Wetter am Bahnhof Zofingen 13 Wanderbegeisterte zur SAC – Wanderwoche in Nauders am Reschenpass. Nach mehrmaligem Umsteigen treffen wir beim Hotel Bergblick um 12.30 Uhr ein. Die Zimmer sind schon eingeteilt und nach dem Bezug geniessen wir im Wintergarten noch einen kleinen Imbiss. Anschliessend wandern wir vom Hotel aus nach Sellesköpfe mit einer prächtigen Aussicht auf Nauders und die Umgebung. Danach führt uns der Weg weiter zum Aussichtspunkt Schöpfwarte mit einem grandiosen Blick hinunter ins Inntal. Auf dem Rückweg kehren wir in der schönen Gartenwirtschaft Norbertshöhe zu einem erfrischenden Getränk ein. Danach geht es wieder talwärts nach Nauders. Im Hotel gibt es ein feines Nachtessen und um 22.00 Uhr sind alle müde im Bett. Danke Kurt, der Start war ideal.
Alice Arnold
Sonntag 8. September
Das Wetter will schon nicht mehr mitmachen. Also fahren wir über den Reschenpass nach Latsch. Von da wandern wir dem Waal entlang, durch Obst- und Traubenplantagen soweit das Auge reicht. Wunderschön diese Früchte an den Bäumen! Beim Schloss Juwal, das dem Bergsteiger Messmer gehört, geniessen wir den Weitblick über das Vinschgau. Nun geht es steil hinunter zum Bahnhof. Mit dem schönen Stadlerzug fahren wir nach Mals und mit dem Bus zurück nach Nauders.
Alice Arnold
Waal (Bewässerung); wird in Wikipedia wie folgt erklärt:
Ein Waal ist ein von Menschen angelegter Bewässerungskanal, der das Wasser, meist aus einem Bach und nur ganz selten aus einem See, zu den hier oft sehr weit entfernt gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen leitet. Die Bezeichnung ist gebräuchlich unter anderem für die in Tirol/Südtirol zur Bewässerung der Fluren künstlich angelegten Kanäle. Besonders im Südtiroler Vinschgau sind die Niederschlagsmengen wegen der geografischen Lage so gering, dass die Landwirtschaft dort auf diese künstliche Bewässerung angewiesen ist. Aus diesem Grund entstand dort eines der ausgedehntesten Bewässerungssysteme in den Alpen. (W.Hartmann)
Montag, 9. September
Nauders liegt im Tirol und gehört zum Bezirk Landeck. Es ist das einzige Dorf in Österreich von dem der Ortler, mit 3905 m höchster Berg Südtirols, zu sehen ist. Im Südwesten des Gemeindegebietes treffen am Dreiländergrenzstein die Grenzen von Österreich, Italien und der Schweiz aufeinander. Das und noch viel mehr erfuhren wir an der heutigen Dorfführung in Nauders. Anschliessend fuhren wir mit dem Bus nach Reschen und mit der Luftseilbahn nach Schöneben. Von hier führte uns ein schöner Höhenweg in etwa 3 Stunden auf die Haideralm. Auf der Westseite mit Blick auf den Zehner, Elfer und Zwölfer und östlich hinunter zum Reschensee, Haidersee und ins Langtaufertal. Nachdem wir von der Haideralm mit der Gondelbahn nach St. Valentin fuhren, führten wir unsere Wanderung weiter rund um den Haidersee. Dann bestiegen wir den Bus zurück nach Nauders.
Käthi Däster
Dienstag 10.09.13
Da die geplante Wanderung, witterungsbedingt nicht durchgeführt werden konnte, entschloss die Wanderleitung, Kurt und Willy, die Wanderung wieder ins Vinschgau zu verlegen. Mit dem Bus fuhren wir nach Burgeis, von da an nahmen wir den Waalweg unter die Füsse, dem Sonnensteig entlang, dem Süden entgegen, Mals, Matsch, nach Schluderns. Es war ein abwechslungsreiches auf und ab dem Wasser entlang. Eindrücklich war der Ausblick in die schöne Talebene vom Vinschgau und die zahlreichen geschnitzten Figuren entlang dem Waalweg . Das „Dreimädelhaus Arnold“ fütterten die Raubtiere „Geissen“ mit ihren Vorräten. Nach gut 4 ½ Stunden erreichten wir die Churburg oberhalb Schluderns. Kurzerhand beschlossen wir an einer Führung durchs Schloss mit ihrer eindrücklichen Rüstungskammer teilzunehmen. Ein kurzer Abstieg nach Schluderns beendete unsere Wanderung. Mit Bahn und Bus fuhren wir nach Nauders zurück. Die letzten Meter bis zum Hotel regnete es.
Vielen Dank an Kurt und Willi für die gute Planung und Flexibilität.
Jakob Schärer
Mittwoch, 12. September 2012
Am Mittwoch war das Wetter ähnlich wie an den Tagen zuvor, zweigeteilt. Im Norden stauten sich die Wolken, während die Prognosen für den Süden Sonnenschein versprachen. Auch diesmal hielt sich das Wetter an die Prognosen. So fuhren wir mit einem Privatbus am Stausee beim Reschenpass und am Kloster Mariaberg vorbei nach Prämajur hoch über dem oberen Vinschgau. Vom Fahrer erfuhren wir nebenbei, dass beide Bauwerke bei ihrer Entstehung mit der Schweiz zu tun hatten. Der Stausee wurde durch Schweizer Firmen finanziert, beim Kloster waren die Bauherren aus Chur. Von Prämajur brachte uns ein Sessellift eine Etage höher zur Plantapatsch-Hütte. Von hier stiegen wir – immer mit schöner Sicht ins Tal und zu den umliegenden Gipfeln – am Pfaffensee vorbei in einer Schlaufe gegen den Watles hoch. Nach knapp 2 Stunden war der Gipfel auf gut 2550m, und damit der höchste Punkt der Woche erreicht. Auch die Rundsicht mit dem markanten Ortler war sicher ein Höhepunkt. Nachdem wir uns im Gipfelbuch eingetragen hatten, marschierten wir zügig Richtung Sesvenna – Hütte, unweit der Schweizergrenze . Nach einem feinen Kaffee mit Zwetschgen- oder anderen Kuchen stiegen wir weiter ab nach Schlinig. Hier trafen wir wieder auf die Kameraden, welche von der Plantapatsch Hütte auf dem Höhenweg direkt zur Sesvenna Hütte gewandert waren.
Kurt Schärer
Donnerstag, 12. September
Einmal mehr zwingt uns die Wetterlage auf die andere Seite des Reschenpasses ins Südtirol auszuweichen. Das Thermometer zeigt blosse 6 Grad an. Es hat weit hinunter geschneit.
Wir fahren mit dem Linienbus nach Mals im Vinschgau. Über offene Wiesen gelangen wir nach Laatsch. Auf dem Stundenweg gewinnen wir rasch an Höhe. 450 Höhenmeter sind zu bewältigen. Weit hinten im Münstertal grüssen die Dörfer Taufers und Müstair mit dem bekannten Kloster. Kurt, der an der Spitze geht, macht eine Begegnung der besonderen Art. Er trifft auf eine Ringelnatter. Natürlich kann er sie den Kollegen hinter ihm nicht präsentieren: das scheue Tier macht sich rasch davon.
Der Weg führt wieder hinunter Richtung Talboden, um dann nochmals um 150 m anzusteigen. Wir beschliessen, nicht bis Taufers zu wandern, sondern beim Dörfchen Rifair auf die andere Talseite zu wechseln. Ein schöner Platz mit Tisch, Bänken und Brunnen lädt zum Picknicken ein. Chef Kurt füttert mit Hingabe die Dorfkatze. Die lässt es sich gerne gefallen.
Wir überqueren den Rambach und wandern auf dem Mitterwaalweg wieder talwärts. Leider führt der Waal kein Wasser mehr. Plötzlich geht der Weg steil nach oben. Warum? Wohin? Nach 200 Höhenmetern geht es wieder ebenso steil nach unten, bis wir wieder auf dem Waalweg sind. Warum diese kräfteraubende „Schikane“? Kurt Schärer will es wissen. Er geht auf dem Waalweg zurück und macht Fotos. Das Hindernis ist eine Felswand, ein grosser Stein und eine Brücke zur Umgehung, die nur mehr zwei Balken aufweist, aber keine Bretter mehr.
Nach diesem überraschenden Intermezzo geht es gemütlich weiter. Schon bald werden die Dörfer im Haupttal sichtbar. Kurz vor der Kapelle St. Martin zweigen wir ab nach Glurns, dem schönen mittelalterlichen Städtchen mit gut erhaltener Ringmauer. Es bleibt genügend Zeit für ein Bier, einen Kaffee mit feiner Himbeer-Roulade und Besichtigung des Städtchens. Mit Bus und Zug sind wir um 17.45 Uhr zurück in Nauders. Wir sind 5,5 Stunden gewandert und haben 800 Höhenmeter geschafft.
Pius Hüsler
Freitag, 13. September
Der letzte Wandertag führt uns nochmals ins Südtirol. Mit einem Kleinbus fahren wir bis zur Kapelle St. Martin in der Nähe von Glurns. Dort teilen wir uns in zwei Gruppen. Der grössere Teil will es zum Abschluss etwas gemütlicher nehmen und geht mit Willy einem Waalweg entlang nach Prad. Die fünf Restlichen wandern mit Kurt auf dem ebenfalls trockengelegten Bergwaalweg hinauf zu den Lichtenberger Höfen und von dort nach kurzem Abstieg bis zur Stilfser Scharte auf gut 1800 m Höhe. Wir picknicken an einem wackligen Tisch und geniessen die Aussicht. Vor uns thront majestätisch der Ortler, der höchste Berg Südtirols. Unten im Tal sehen wir die Strasse, die zum Stilfserjoch führt.
Beim Abstieg müssen wir uns entscheiden: Gehen wir hinunter zum Dort Stilfs und von dort mit Bus oder Taxi nach Prad – oder wandern wir talauswärts bis Prad? Wir entscheiden uns für Letzteres und bereuen es nicht. Beachtenswert ist die Kartoffelernte in den Steilhängen. Allerdings zieht sich der Weg in die Länge, bis wir nach 5 Std. Wanderzeit im Dorf ankommen. Bis der Bus fährt, stillen wir unseren Durst. Ein sehr schöner Abschluss unserer Wanderwoche.
Pius Hüsler
Tourenbericht der Gruppe 2
Dank dem Einsatz von Willy Hartmann konnte eine zweite, etwas weniger schnelle Gruppe gebildet werden. Das Durchschnittsalter dieser aktiven Senioren betrug knapp 80 Jahre. Die Anfahrten und Wanderungen glichen etwa dem Programm der Gruppe 1. Die zu marschierende Strecke war aber etwas kürzer und der Höhenunterschied kleiner. Trotzdem konnten beachtliche Leistungen ausgewiesen werden. Gemäss Zusammenfassung der ganzen Woche betrug die zurückgelegte Strecke 81 km bei einer effektiven Wanderzeit von 22 Stunden. Laut GPS stehen die Aufstiege mit 2300 m und die Abstiege mit 4150 m zu buche. Die Abstiege, meistens infolge unvorhergesehener Umleitungen verursachten einige Kniebeschwerden.
Die Erlebnisse der ganzen Woche mit Willy als sachkundigem Wetterprophet waren einfach Spitze. Er hat immer das Wetter im Süden vorausgesehen und die besten Touren in Zusammenarbeit mit Kurt Sägesser gefunden. Kurt und Willy waren ein Super-Team. Wir ergrauten Häupter und oben ohne sind Willy für die grosse Arbeit bei der Vorbereitung der Touren und der Führung der Wanderungen sehr dankbar. Das gute Einvernehmen in der Gruppe, verbunden mit vielen schönen Erfahrungen einer wunderbaren Natur, sollte eigentlich die Zuhausegebliebenen anspornen das nächste Jahr mitzukommen. Dass auch weniger anstrengende Wanderungen in der Tourenwoche 3 gefragt sind, hat der letzte Wandertag bewiesen, denn mehr als die Hälfte aller Teilnehmenden wechselten in die Gruppe 2. Wir sind sicher, diese Woche in Nauders wird allen in bester Erinnerung bleiben.
Ueli, Otto und Vinzenz
Nachwort:
Im Sinne aller SAC-Wanderer und den alt vertrauten Gästen möchten wir den Organisatoren Alice und Hans Arnold für diese schöne und gut gelungene Wanderwoche in Nauders danken.
Ein grosses Dankeschön gilt auch unserem Wanderleiter Kurt Sägesser. Dadurch, dass er das Gebiet um den Reschenpass wie aus der eigenen Hosentasche kannte, waren wir in der Lage, trotz Wetterkapriolen, spontan ein sehr schönes Wanderprogramm in dieser wunderbaren Umgebung durchzuführen.
Im Namen aller Teilnehmer
Willy Hartmann
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