Wanderung im Emmental vom 12. Oktober 2013
Von Bowil nach Röthenbach
Es war noch fast dunkel, zwar trocken aber kühl, als sich am Samstagmorgen 17 wetterfeste Gesta …weiterlesen
Wanderung im Emmental vom 12. Oktober 2013
Von Bowil nach Röthenbach
Es war noch fast dunkel, zwar trocken aber kühl, als sich am Samstagmorgen 17 wetterfeste Gestalten beim Bahnhof Zofingen versammelten. Trotz dem Wintereinbruch zwei Tage vorher, versprachen die Aussichten eine Wetterbesserung im Laufe des Tages. Also setzten wir uns gut gelaunt in den Zug nach Bern. Aber schon auf der Fahrt Richtung Westen setzte Regen ein, was der allgemeinen Stimmung aber wenig schadete. Nach dem Umsteigen in Bern ging es weiter dem Emmental entgegen und schon bald waren unter der grauen Nebeldecke die ersten weissen Wiesen und Wälder zu sehen. Spätestens jetzt war jedem klar, dass wir heute den ersten Schneekontakt dieser Saison haben werden.
In Bowil angekommen, wurden Regenhüte aufgesetzt, Kapuzen hochgezogen, oder Regenschirme aufgespannt. Vor dem Start gab Toni einen kurzen Überblick zur bevorstehenden Wanderung und versprach einen Kaffeehalt nach einer knappen Stunde in einer warmen Gaststube. Frisch motiviert ging es also los von der Station durch das Bauerndörfchen Bowil, am Anfang noch auf einem asphaltierten Strässchen dem Dürrbach entlang bis zum Wildeneybad, wo wir den geplanten Halt einschalteten. Mit Kaffee, Tee oder einer heissen Schoggi und einem Stück fast noch frischem Zopf gestärkt, nahmen wir den Anstieg zu den Emmentaler Höhen in Angriff und schon nach wenigen Höhenmetern waren wir im Schnee. Zwar recht pflotschig, aber stellenweise doch etwas glitschig.
Und dann kam der grosse Moment: Plötzlich war durch die verschneiten Tannen ein Stück blauer Himmel zu sehen und die ersten Sonnenstrahlen brachen durch. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber dennoch konnten die Schirme und Hüte noch nicht eingepackt werden, denn vom schmelzenden Schnee tropfte es ununterbrochen von den Bäumen. Unter fröhlichem Geplauder und auch einigen kurzen Zwischenstopps schafften wir den zeitweise doch recht steilen Aufstieg ohne grosse Probleme und als wir auf einer Höhe von ca. 1100 Meter den Wald endlich verliessen und den Blick Richtung Süden freigab – oh welch eine Pracht – breitete sich vor uns das tiefverschneite Panorama der Berneralpen vom Stockhorn bis zu Eiger, Mönch und Jungfrau im schönsten Sonnenlicht aus. Spätestens jetzt hat niemand der Wandergruppe mehr bereut, dass er an diesem trüben Samstagmorgen so früh aufgestanden ist.
Bald waren auch ein paar super Fotos geschossen und weiter ging es immer leicht bergauf und ab über verschneite Feldwege, Wiesen und Strässchen und manch einer bereute es fast, nicht die Schneeschuhe mitgenommen zu haben.
Dann aber pünktlich um die Mittagszeit, kam das Bergrestaurant „Ringgis“ in Sicht und Rüedu der Wirt hatte den Grill schon vorgeheizt und wartete nur noch auf unsere Bestellungen. Da die Sonnenterasse auch noch unter einer nassen Schneedecke lag, durften wir es uns in der Gaststube gemütlich machen und uns selber mit Getränken bedienen. Beim fröhlichen Zusammensitzen mit Speis und Trank, Kaffee mit und ohne, selbstgemachten Guezlis und Niedeltäfeli, hätten wir doch fast vergessen, dass wir eigentlich noch weiter müssen. Also beglich jeder seine Konsumation bei Rüedu und wir verabschiedeten uns von unserem Gastgeber und zogen weiter durch Wald und Wiesen, vorbei am „Chuderhüsi“, wo der Abstieg begann, vorbei an der beliebten Heiratskapelle „Würzbrunne“, wo wir noch einmal einen kurzen Halt einschalteten bis wir Röthenbach unser Wanderziel erreichten. Zurück reisten wir im Bus bis Signau und wieder im Zug über Bern nach Zofingen.
Vielen Dank an Toni für die bestens organisierte und geführte Wanderung. Mir als Neuling hat es sehr gut gefallen und wir wurden bestens aufgenommen im Kreise der bestandenen Mitglieder. Daher auch herzlichen Dank an alle, welche dabei waren.
Christoph Haller
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