Wanderwoche Villars, 8. September – 15. September 2012
Am Samstag 8 Sept. begrüsst Kurt Sägesser 18 Wanderer. Diese möchten alle das Waadtland kennen lernen. Von Bern bis Lausanne überrascht uns der Tourenleiter mit einem Apèro mit Wein aus der Gegend. Nach einer schönen Busfahrt Aigle bis Villars treffen wir um 12.45 Uhr im Hotel Ecureuil ein, hier werden die Schlüssel verteilt, kurz die Koffer ausgepackt und eine Stunde später fahren wir mit der Zahnradbahn nach Bretaye 1806 Meter hinauf. Dort umwandern wir bei schönstem Wetter drei Seen, (Lac de Bretaye, Lac de Noir und Lac des Chavonnes). Die Bahn bringt uns wieder nach Villars zurück. Das Nachtessen und ein gemütlicher Abend verbringen wir im Hotel neben an.
Danke Kurt, der Start war Ideal.
Hans und Alice
Einlauftour vom Sonntag 9. September
Der Tag in der Übersicht:
- Morgenbuffet 07:30 prächtiges Herbstwetter
- Station Villars 09:30 mit BVB zum Col de Bretay 1806 M, Abmarsch: 08:55
- Perche 1790 M Znünihalt um 10:05 ca. ¼ Std.
- La Truche 1897 M 11:00 als erster Gipfel
- Tagesziel & Mittagessen: Tête de Meilleret 1939 M 12:25 bis 13:22
- Encrène 1889 M 13:05
- Gruppenaufteilung 13:30, oberhalb des Col de la Croix zum Bus
- Ensex 13:50
- Col de Bretay 14:45
Weglänge: 13.4 km; 4 Std. 12 mit total 1 Std. 39 Min. Pausen; 514 Hm
Im heimeligen Hotel Ecureuil wurden wir mit einem prächtigen Morgenbuffet auf die erste Tour bestens vorbereitet. Darauf versammelte sich die ganze Schar am Bahnhof zur zweiten Fahrt im offenen Wagen mit der BVB (Bex – Villars – Bretay), den roten Wagen mit dem gelben Streifenband und gelber Beschriftung, zum Col de Bretay hinauf. Ein kurzer Kaffeehalt stärkte uns, denn der Tag begann, trotz prächtigem Sonnenschein, recht frisch, eben herbstlich. Kurt führte uns oberhalb des Lac de Bretay zunächst zum Gehöft Perche, woselbst wir eine kurze Trinkpause einlegten. Darauf durchquerten wir eine schöne, manchmal auch eine etwas sumpfige Wiesenlandschaft und strebten einem Ausichtspunkt zu, dem Gipfel La Truche, von wo wir eine schöne Rundsicht nach Les Diablerets und den gegenüberliegenden Berggipfel zu Gesicht bekamen. Doch bald hiess es wieder etwas absteigen und zum Tagesziel, dem Tête de Meilleret 1939 M, erneut aufzusteigen. Daselbst rasteten wir zum Mittagsmahl und genossen auch hier die grandiose Rundsicht zu den „Wallisern“ und Ausblicken zu nächsten Touren wie die L'Argentine. – Nach dem Abstieg vom Meilleret führte uns der Weg auf der Krete oberhalb La Chaux zum Punkt Encrène, wo wir dann Richtung Col de la Croix abstiegen, immer den Blick zu den „Pyramides de gypse“, einer offenbar geologischen Besonderheit, gerichtet. Auf 1850 M, kurz vor der Busstation bei den Pyramiden auf dem Col de la Croix, trennten sich die müde gewordenen Wandersleute, um den Bus zu erreichen, die übrige Schar strebte nun im flotten Tempo Ensex, ebenfalls einem Gehöfte, zu und weiter zurück nach Bretay.
Nach Ersatz etwas verloren gegangener Flüssigkeit im Bergrestaurant, trug uns die inzwischen vertraut gewordene BVB-Zahnrandbahn zurück nach Villars. Kurt sei Dank für die gelungene Einführungstour.
Bernhard Granwehr
Die Haute-Route, Montag 10. September
Die heutige Tour auf den Col des Essets (2029 M) nahmen 13 Wanderer in Angriff. Kurt hatte sie, in Anbetracht der zukünftigen Wetteraussichten, um einen Tag vorgezogen. Sie begann mit einer 30 minütigen Busfahrt nach Solalex (1462 M), unserem Ausgangs- und Ankunftsort. Nach einer 2 stündigen Steigung, mit Trinkhalt in Le Mérouet (1660 M) kamen wir zum Roc de Châtelet (1880 M), die letzten 20 m mussten wir uns an einer Kette auf dem nassen, glitschigen Wanderweg hochziehen. Nach dem Genuss der leider etwas trüben Aussicht auf den Genfersee und Lausanne, ging es weiter nach La Motte (1940 M) und den Hang durchquerend über eine Alp bis La Vare (1760 M). Hier suchten wir uns für das Mittagessen ein gemütliches Plätzchen, bevor uns die nächste Steigung von noch einmal 300 m erwartete. Nach insgesamt 4 ½ Stunden Marschzeit erreichten wir den Col des Essets und nach einer kurzen Trink- und Photopause stiegen wir auf die Alp Anzeinde (1885 M) hinunter. Oh, wie genossen wir das Bier, den Wein oder die Crémecornets. Gestärkt für den Zieleinlauf überwanden wir auch noch die letzten 420 m Abstieg. Nach einer Gesamtwanderzeit von 6 Stunden und 840 Höhenmetern erreichten wir Solalex, wo wir den Bus nach Villars wieder bestiegen.
Käthi Däster
Tour vom Dienstag 11. September
Der Tag im Telegrammstil:
- Kurze Anreise mit dem Zug 08.33 ab Villars nach La Barboleuse;
- Wanderung: La Barboleuse 1211 – Taveyannes 1649 – Le Chaux 1754 – Solalex 1469
- Rückfahrt mit dem Bus ab Solalex 15.55 nach Villars
- Distanz: 11.3 km; Höhenmeter 670; Wanderzeit 5h30
- Wetter: schön mit leichten hohen Schleierwolken, gegen Abend Gewitter wahrscheinlich.
Alle Teilnehmer versammeln sich um 08.20 am Bahnhof von Villars, um mit dem Zug nach La Barboleuse zu fahren. Gleich zu Beginn werden wir mit einem Aufstieg über die Schlussabfahrt der Skipiste gefordert. Nachdem wir die letzten Chalets von La Barboleuse hinter uns gelassen haben, ebnet sich der Weg und mündet in einen schönen Waldweg ein. Nach etwa einer Stunde erreichen wir Croix de Gryon auf 1556 m, wo wir einen kurzen Stundenrast machten und die Aussicht nach Westen Richtung Col de la Croix und in das Wandergebiet der vergangenen Tage genossen.
Nun führt uns der Weg über saftige Alpweiden bis Les Raies, wo der Weg sich wieder durch einen mystischen Wald, teilweise über längere Brücken, bis zur Alp Taveyanne schlängelt. Bald zeigt sich in der Ferne die Alp in einer beeindruckenden Hochebene auf 1649 m. Das kleine Alpdorf besticht durch schöne Häuser mit ausgiebigem Blumenschmuck. Leider ist das Alpbeizli geschlossen, sodass wir das Znüni am Wegrand einnehmen.
Nach dieser Stärkung nehmen wir den Aufstieg zur Skistation Les Chaux auf 1754 m leichtfüssig in Angriff. Nach einem kräftigen Anstieg erreichen wir die Höhe von Les Chaux, wo dann ein aussichtsreicher Weg zur Bergstation führt. Wir geniessen die prächtige Aussicht hinüber zur L’Argentine, welche wir am Montag umrundet hatten. Weiter geht der Blick hinüber zum imposanten Grand Muveran und dem kleinen Bruder Petit Muveran. Gegenüber steht die Dents du Midi majestätisch über dem Rhonetal.
Nach einer stärkenden Mittagsrast nehmen wir den Abstieg nach der Alp Solalex unter die Füsse. Der Weg führt über Alpweiden, durch Lärchenwälder und über tiefe Runsen, in welchen bei starken Regenfällen Steine und Geröll ins Tal geschwemmt werden. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Alp Solalex. Bevor uns der Bus nach Villars zurück bringt, lassen wir den Tag mit einem Glas Weisswein aus der Region oder einem sonstigen Getränk ausklingen.
Willy Hartmann
Mittwoch, 12. September
Gerade rechtzeitig hat Petrus heute einen Erholungstag für uns eingeschaltet. Mit Schirm und Regenschutz bewaffnet laufen 17 wetterfeste Wanderer von Le Bévieux durch Wald und Weinberge nach Le Bouillet zum Salzbergwerk von Bex. Seit 350 Jahren wird hier das "weisse Gold" für den Kanton Waadt abgebaut. Früher war das eine harte Handarbeit, heute geht es viel einfacher durch Maschinen und moderne Techniken. Nach einer informativen Tonbildschau fahren wir mit dem Grubenzug, welcher auch die Arbeiter an den Arbeitsort bringt, fast einen Kilometer ins Innere des Berges. Hier werden wir mit den spektakulären Techniken vertraut gemacht, welche von früher bis heute für den Salzabbau verwendet werden. Die Gruppe wird durch ein ausgedehntes Labyrinth unterirdischer Stollen, Schächte und riesigen Hallen geführt, welche vollständig von Menschenhand geschaffen wurden. Am Schluss des Rundganges ist der Besuch des Shops ein Muss. Hier können sich die Besucher mit Salz für Küche und Wellness eindecken.
Das gemütliche Mittagessen im heimeligen Restaurant, Auberge du Bouillet, stärkt und wärmt uns für den Rückweg durch den Regen. Wir staunen bei aufhellendem Himmel über den Schnee auf den Höhen, wo wir am Tag zuvor noch geschwitzt haben. Ein kurzweiliger Regentag also, der gespickt war mit vielen interessanten Eindrücken.
Pia Inderbitzin
Wälder und Rebberge von Bex bis Aigle, Donnerstag 13. September
Programmänderung. Nach den starken Regenfällen vom Vortag ist die Wanderung durch die Schlucht von Nant nicht ratsam. Wir fahren wieder mit der Bahn nach Le Bévieux und wandern wie am Vortag zur Salzmine von Le Bouillet. Nach einer kurzen Pause, die Gelegenheit vergessene Jacken und Schirme zu suchen, wandern wir weiter der Gyronne entlang, vorbei am Wasserfall und der Gisphalde, welcher aus dem Salz entfernt wurde. Auf dem Sentier du Pelerin (Pilgerweg) wandern wir durch die Rebhänge von Bex und Ollon und durch wild-romantische Mischwälder. Hans Arnold wird als Baumfachmann getestet, aber es gelingt nicht ihn zu überflügeln. Er weist sich auch als grosser Vogelkenner aus. Der Rebweg von Ollon nach Aigle führt wieder teilweise durch abwechslungsreiche Wälder. Immer wieder schweift der Blick über die frisch verschneiten Bergspitzen, wir können uns fast nicht satt sehen. Plötzlich erscheint inmitten weiter Rebberge das Schloss Aigle. Welch überwältigender Blick. Im Schloss geniessen wir ein Glas herrlichen Weisswein. Mit dem Bus kehren wir wieder nach Villars zurück. Eine abwechslungsreiche Wanderung bleibt in sehr guter Erinnerung.
Hans Lanz
Le Chamossaire 2112m, Freitag 14. September
Für die letzte Wanderung zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Nach einer kalten Nacht waren die Wolken weitgehend verschwunden. Bereits auf dem Weg zum Bahnhof bot die von der Morgensonne beschienene, weiss gezuckerte Dents du Midi einen zauberhaften Anblick. Mit der Bahn fuhren wir hoch zum Col de Soud auf 1524 M. Hier begann die Wanderung Richtung Col de Bretaye, wo uns die Kameraden(innen) welche die Bahn bis hierher benutzten, erwarteten. Nach einer kurzen Kaffeepause setzten wir den Aufstieg zum Chamossaire fort. Oben angekommen, konnten wir eine Aussicht geniessen, welche den Vergleich mit bekannteren und auch höheren Gipfeln nicht zu scheuen braucht. Während Weisshorn und Mont Blanc schnell erkannt wurden, setzten wir zur Bestimmung der Berner Alpen aus der etwas ungewohnten Perspektive verschiedene technische Hilfsmittel ein… Nach der Mittagsrast begann der Abstieg nach Villars. Via den Roc d’Orsay und einen nach Südwesten verlaufenden Grat erreichten wir die Cabane de Plan Savoireu, ein sorgfältig gepflegtes Bijou. Hier lohnte sich ein Zwischenhalt wirklich: Über sich den inzwischen wolkenlosen Himmel, vor sich ein Glas Wein und die Berge, um sich liebe Menschen, was will man mehr? Auf dem letzten Teil der Wanderung verspürte dann Hans Arnold plötzlich starke Schmerzen im Fuss. Zusammen mit Alice stieg er auf kürzestem Weg zu einer Postauto Haltestelle ab. Wir andern wanderten wie vorgesehen nach Villars zurück, wo wir nach knapp 5 Stunden reiner Wanderzeit eintrafen.
Kurt Schärer
Samstag 15. September
Am Samstagvormittag verabschieden wir uns vom schönen Villars und fahren mit dem Bus und Zug Richtung Zofingen. Von Lausanne bis Zofingen geniessen wir zur Heimfahrt ein Apéro, gespendet von Pia Inderbitzin. Danke liebe Pia und herzlichen Dank, dass Du mit uns die ganze Woche mit gewandert bist. Um 13.45 Uhr sind wir alle in Zofingen und geniessen noch das Wochenende. Werni und Pia danken wir, dass unsere Reservation besetzt werden konnte. Kurt wünschen wir weitere schöne Wandertouren.
Alice und Hans Arnold
NACHWORT:
Im Sinne aller SAC-Wanderer und den alt vertrauten Gäste möchten wir den Organisatoren dieser schönen und gut gelungenen Wanderwoche in Villars-sur Ollon, vor allem Alice und auch Hans recht herzlich danken für Ihr gelungenes „Werk“!
Nicht vergessen wollen wir auch unseren Wanderleiter, Kurt. Auch ihm gilt ein grosses und herzliches Dankeschön für all seine Bemühungen, uns eine so inhaltsreiche und ausgewogene Tourenwoche beschert zu haben. MERCI!
Im Namen aller Teilnehmer
Bernhard Granwehr
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